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Das Vienna Ballhaus war voll, als Forbes letzten Dienstag zum Impact-Event „Das Ende des Geldes?“ einlud. Die Frage, ob Bitcoin..
Das Vienna Ballhaus war voll, als Forbes letzten Dienstag zum Impact-Event „Das Ende des Geldes?“ einlud. Die Frage, ob Bitcoin & Co. das Geldsystem nachhaltig verändern können, wurde auf und abseits der Bühne intensiv diskutiert. Die Veranstaltung zeigte, dass das Interesse an der Thematik bei Jung und Alt gleichermaßen vorhanden ist.
Ein Fragezeichen nach dem Titel machte den Unterschied – nämlich den zwischen Magazin und Veranstaltung. Denn während auf dem Cover unserer April-Ausgabe, die sich mit dem Thema „Currency“ befasste, der Schriftzug „Das Ende des Geldes“ prangte, trafen sich am vergangenen Dienstag, 13. Juni, zahlreiche Gäste zum Forbes Impact-Event „Das Ende des Geldes?“. Gemeinsam mit der ING-DiBa und der WU Executive Academy lud Forbes in das Vienna Ballhaus, um das potenzielle Ende des Geldes zu diskutieren. Doch schnell wurde klar, dass hier vielmehr die Zukunft als ein Ende besprochen wurde.
"Don't invest in a #cryptocurrency if you don't understand it." @eric_demuth #forbesimpact
— Forbes (@Forbesaustria) June 13, 2017
Charlie Shrem zeigte das bereits in seiner Video-Keynote, in der er seine Anfänge mit der Kryptowährung Bitcoin schilderte. Shrem gründete eines der ersten erfolgreichen Bitcoin-Start-ups, BitInstant, das als Exchange-Plattform tausenden Kunden den Zugang zur digitalen Währung ermöglichte. „Bitcoin ist wie Bargeld – mit Flügeln“, verlautbarte Shrem den Gästen. Als Shrem dann ins Gefängnis musste, weil er sein Start-up ohne Lizenz operierte, lernte er die „Prison Economy“ kennen. Denn im Gefängnis zahlten die Insassen mit Makrelendosen, da sie allgemein als Zahlungsmittel anerkannt waren, durch ihren Proteingehalt einen Nutzen stifteten – und in ihrem Angebot begrenzt waren.
„What defines a currency? Scarcity, utility, consumption & belief. If we stop believing in a currency it collapses.“ @CharlieShrem #bitcoin
— Forbes (@Forbesaustria) 13 June 2017
In der anschließenden Diskussion waren sich die Panelisten einig: Kryptowährungen steht eine spannende Zukunft bevor. Doch Guido Schäfer, Professor von der Wirtschaftsuniversität Wien, gab zu bedenken, dass Bitcoin „kein Geld sei.“ Dazu fehlten der digitalen Währung einige Eigenschaften, nicht zuletzt die Anerkennung als gesetzliches Zahlungsmittel. Eric Demuth, CEO von Bitpanda, dem größten Bitcoin-Broker in Europa mit Sitz in Wien, erzählte, wie sich das Image von digitalen Währungen gewandelt hat: „Vor drei Jahren haben wir in Österreich noch kein Bankkonto bekommen. Heute werden wir von allen Bankvorständen in Österreich eingeladen, da sie an Bitcoin interessiert sind.“
Demelza Hays von der Universität Liechtenstein, die ihre Doktorarbeit zum Thema „The role of cryptocurrencies in asset management“ schreibt, warnte die Gäste davor, sich vom Hype mitreißen zu lassen: „Wer in Kryptowährungen investieren will, sollte das zugehörige Whitepaper (Konzeptpapier, Anm.) lesen, sich die Menschen hinter den Projekten genau ansehen und sich überlegen, ob das alles überhaupt Sinn macht.“ Demuth stimmte zu: „Man sollte nur in Dinge investieren, die man versteht.“ In Sachen Regulierung sieht Schäfer vor allem vonseiten staatlicher Institutionen eine Gefahr: „Wenn Zentralbanken oder Regierungen sich bedroht fühlen, werden sie gegen Bitcoin & Co. vorgehen, keine Frage.“
"I do think it is possible that a centralized organization like the @ecb creates its own cryptocurrency." @DemelzaHays #forbesimpact
— Forbes (@Forbesaustria) June 13, 2017
Demuth lobte hingegen die Behörden, insbesondere die Finanzmarktaufsicht FMA: „Wir telefonieren regelmäßig mit den Regulatoren, die Gesprächsbasis ist sehr gut.“ Die Zulassung des ersten auf Kryptowährungen basierenden Fonds in der Schweiz – Crypto Fund AG – zeigt ebenfalls, dass die Regulatoren sich dem Thema langsam annehmen. Ob die Aufmerksamkeit, die digitale Währungen wie Bitcoin oder Ether derzeit erhalten nur ein Hype ist oder Kryptowährungen das zukünftige Geldsystem wirklich revolutionieren werden, muss sich erst zeigen. Ausreichend Diskussionsstoff rund um das Thema war – und ist – jedenfalls vorhanden.
Die Bilder des Abends: