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Die Zölle, die die Trump-Regierung eingeführt hat, werfen tiefe Schatten auf die US-Wirtschaft. Jamie Dimon, der CEO von JPMorgan Chase, sieht sie als potenziell destabilisieren.
In seinem aktuellen Aktionärsbrief warnt er vor den Folgen dieser Politik: höhere Zölle könnten die Inflation anheizen und das Wirtschaftswachstum abwürgen. Dimon ist sich sicher, dass die Zölle die USA nicht nur kurzfristig belasten, sondern auch langfristig das Wachstum bremsen könnten. Die Importkosten steigen, die Preise für Konsumgüter auch. Das trifft die Kaufkraft der Verbraucher und verunsichert Unternehmen. Die Wettbewerbsfähigkeit der US-Wirtschaft gerät ins Wanken, besonders für Unternehmen, die auf internationale Lieferketten angewiesen sind.
Ob diese Zollpolitik zu einer Rezession führen wird, bleibt offen. Klar ist jedoch, dass die wirtschaftlichen Folgen nicht unbemerkt bleiben werden. Dimon weist darauf hin, dass sich die negativen Auswirkungen mit der Zeit aufstauen könnten. Ein schnelles Umdenken und eine Lösung des Problems seien nötig, um die USA vor langfristigen Schäden zu bewahren. Ein Aufschub könnte die Sache nur noch komplizierter machen.
Auch andere Wirtschaftsgrößen sind sich der Gefahren bewusst. Bill Ackman, ein einflussreicher Hedgefonds-Manager, fordert eine Pause von 90 Tagen, um zu prüfen, wie sich die Zölle wirklich auf die Wirtschaft auswirken. Larry Fink, der CEO von BlackRock, schließt sich dieser Besorgnis an. Beide Experten warnen vor den langfristigen Schäden, die ein Handelskrieg verursachen könnte.
Politisch wächst der Widerstand. Einige republikanische Senatoren drängen darauf, dem Kongress mehr Einfluss auf die Zölle zu geben. Die Zölle könnten nicht nur das Wachstum hemmen, sondern auch das Vertrauen in die US-Wirtschaft gefährden. Die politische Unsicherheit, die durch die Zollpolitik ausgelöst wird, trägt zur Instabilität bei und könnte das Vertrauen in die US-Märkte erschüttern.
Die internationalen Auswirkungen sind ebenfalls gravierend. Ein eskalierender Handelskrieg könnte die globale Wirtschaft destabilisieren. Ein „wirtschaftlicher nuklearer Winter“, wie einige Experten sagen, würde nicht nur das US-Wachstum, sondern auch das weltweite Wachstum lähmen. Unternehmen müssten ihre globalen Strategien neu überdenken, was zu weiteren Verwerfungen führen würde.
Die Frage, die bleibt, ist: Können die USA diese Krise überwinden? Der Schlüssel dazu wird in einer klugen, ausgewogenen Handelsstrategie liegen, die nicht nur den Binnenmarkt schützt, sondern auch die internationalen Beziehungen wahrt. Ansonsten könnte der Handelskonflikt nicht nur die US-Wirtschaft belasten, sondern auch das Vertrauen in den globalen Handel erschüttern.
Text: Lidija Jovanovic
Foto: Erik Mclean