Walmart Streicht Studienabschluss-Anforderungen: Neues Projekt Soll Kompetenzen Vereinheitlichen

Walmart hat angekündigt, dass inzwischen 75 % der Positionen in den USA keinen Studienabschluss mehr erfordern. Das Unternehmen arbeitet zudem mit anderen großen Firmen an einem Projekt zur Entwicklung einer gemeinsamen „Kompetenz-Taxonomie“. Dieses Projekt soll helfen, Fähigkeiten einheitlich zu beschreiben und sie branchenübergreifend vergleichbar zu machen. Ziel ist es, dass Menschen ohne Abschluss durch ihre nachweisbaren Kompetenzen Karrierechancen erhalten.

Donna Morris, Chief People Officer von Walmart, erklärte in einem exklusiven Interview mit Forbes, dass Unternehmen wie Bank of America, Verizon, Accenture und Microsoft an diesem Vorhaben beteiligt sind. Diese neue „Taxonomie“ soll den Transfer von Fähigkeiten zwischen Firmen und Branchen erleichtern. Ein offenes, quelloffenes System soll entwickelt werden, das anderen Arbeitgebern zur Verfügung steht. Die Umsetzung ist innerhalb eines Jahres geplant.

Laut Morris sollen diese Fähigkeiten in Zukunft von Dritten akkreditiert werden, um deren Relevanz zu bestätigen. So wird zum Beispiel ein Manager in einem Unternehmen möglicherweise als kompetent in Bestandsmanagement, Führung und Merchandising angesehen, während ein anderes Unternehmen ähnliche Kompetenzen als Lagerverwaltung, Personalmanagement und Verkaufsflächen-Setup bezeichnet. Dieses uneinheitliche Vokabular erschwert es Bewerbern, sich richtig darzustellen, und Arbeitgebern, die passenden Talente zu finden.

Matt Sigelman vom Burning Glass Institute, der mit den Unternehmen an der Umsetzung arbeitet, beschreibt das Projekt als eine Art „Rosetta Stone“, der Übersetzungen für verschiedene Kompetenzbezeichnungen liefern soll. „Es geht nicht darum, eine gemeinsame Sprache wie Esperanto zu schaffen“, sagte Sigelman, „sondern um Mechanismen, um die Begriffe auf der Rückseite zu übersetzen.“

Im Kern geht es darum, Kompetenzen greifbarer und vergleichbarer zu machen. Die schnelle Entwicklung der Anforderungen in der Arbeitswelt, insbesondere durch technologische Veränderungen, macht dies besonders wichtig.

Text: Jena McGregor
Foto: Wikimedia Commons

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