Mit dem FORBES-NEWSLETTER bekommen sie regelmässig die spannendsten Artikel sowie Eventankündigungen direkt in Ihr E-mail-Postfach geliefert.
Mit 14 Jahren musste Peter Cancro eine Entscheidung treffen: Welchen Sommerjob sollte er annehmen? Es war 1972 in Point Pleasant, New Jersey, wo Cancro als jüngstes von drei Kindern in einer Arbeiterfamilie aufwuchs. Die Auswahl für lokale Teenager war begrenzt: einen Stand an Jenkinson’s Boardwalk betreuen, Krustentiere im Lobster Shanty kochen, Eis bei Hoffman’s servieren oder Sandwiches bei Mike’s Subs „einölen“.
Cancro, der gerade das erste Jahr an der Point Pleasant High School abgeschlossen hatte, schwankte zwischen Hoffman’s und Mike’s. Da sein älterer Bruder bei Mike’s arbeitete, entschied er sich dafür.
Diese Entscheidung sollte sein Leben prägen. Drei Jahre später, im Alter von 17 Jahren, kaufte Cancro das Deli, das zum Verkauf stand, und verzichtete auf seinen Traum, Football an der UNC zu spielen. Nachdem er 1981 auf ein Franchise-Modell umgestiegen und das Geschäft umbenannt hatte, eröffnete er weitere Filialen. Heute ist Jersey Mike’s eine der am schnellsten wachsenden Restaurantmarken Amerikas, mit einem Wert von fast 6 Mrd. US-$, einem jährlichen Umsatz von 3,3 Mrd. US-$ und 3.000 Filialen in den USA. Cancro, inzwischen 67 Jahre alt und alleiniger Eigentümer der Marke, gehört zu den reichsten Menschen des Landes. „Oft fragen mich Leute, was ich anders machen würde, wenn ich heute wüsste, was ich damals wusste. Und ich sage: Nichts. Ich mache nichts anders“, so der Milliardär gegenüber Forbes.
Cancros Geschichte ist ein klassisches Beispiel für den amerikanischen Traum. Doch abgesehen von der glücklichen Entscheidung, zu Mike’s statt zu Hoffman’s zu gehen, geschah nichts zufällig. Cancro, der auf dem Cover von Forbes für seine bemerkenswerte Reise vom lokalen Sandwich-Laden-Besitzer zum Leiter eines schnell wachsenden Franchise-Riesen geehrt wird, hat viele Höhen und Tiefen durchlebt, einschließlich fast einer Insolvenz im Jahr 1991, als er alle seine Mitarbeiter entlassen musste, und der Bewältigung der Pandemie. Dabei hat er eine Reihe von Lektionen gelernt, die zu seinem Erfolg beigetragen haben.
Hier sind sechs wesentliche Erkenntnisse des Fast-Food-Moguls, die für nahezu jeden Unternehmer von Bedeutung sind. Lesen Sie das ausführliche Interview mit Cancro hier.
1. Chancen nicht vorschnell ausschließen: Im Alter von 14 Jahren musste Peter Cancro entscheiden, welchen Sommerjob er annehmen sollte. Trotz der guten Bewertungen für Hoffman’s Ice Cream entschied er sich für Mike’s Subs, wo sein Bruder arbeitete. Diese Entscheidung sollte sein Leben verändern. Drei Jahre später erwarb er das Lokal und baute es zu Jersey Mike’s aus, das heute fast 6 Mrd. US-$ wert ist. Cancro lehrt uns, dass man Chancen nicht aufgrund von Vorurteilen oder fehlendem Kapital von vornherein ausschließen sollte.
2. Andere nicht kontrollieren, nur eigene Situation: Als ein Konkurrenzladen in die Nähe eines Jersey Mike’s Geschäfts aufmachte, fragte Cancro, wie viele Kunden sich in seinem Laden aufhielten, statt sich um die Konkurrenz zu kümmern. Die Botschaft: Man kann nicht beeinflussen, was andere tun, aber man kann die eigene Situation steuern und optimieren.
3. Selbst anpacken: Cancro verbringt etwa 80 % des Jahres damit, die 2.700 Franchise-Nehmer von Jersey Mike’s zu besuchen. Dabei legt er Wert darauf, selbst hinter der Theke zu stehen und Subs zu machen. Diese Hands-on-Mentalität demonstriert die Priorität, die er dem Kernprodukt seines Unternehmens, den Sandwiches, beimisst.
4. Qualität in den Vordergrund stellen: Jersey Mike’s hebt sich durch die Verwendung von frisch geschnittenem Fleisch hervor, was zusätzliche Kosten und Schulungen erfordert. Trotz der Konkurrenz durch Ketten wie Subway setzt Cancro auf diese hohe Qualität, was sich durch die hohen Verkaufszahlen und Kundenbindung auszahlt.
5. Wählerisch sein: Bei Jersey Mike’s sind 99 % der Filialen Franchisebetriebe. Cancro wählt die Franchise-Nehmer sehr sorgfältig aus, was dazu beiträgt, dass die Qualität hoch bleibt. Nur etwa 1 % der Bewerber erhalten einen Franchise-Vertrag. Dies führt zu höheren Umsätzen und besserer Leistung der einzelnen Filialen.
6. Etwas zurückgeben: Cancro wurde durch lokale Unternehmer inspiriert, die sich großzügig engagierten. Seit 1976 unterstützt er die Special Olympics und fördert gemeinnützige Engagements in seinen Filialen. Jeder Franchise-Nehmer spendet an einem „Day of Giving“ einen Tag Umsatz. Zudem unterstützt Cancro Top-Mitarbeiter, indem er ihnen Franchise-Nehmer-Verträge anbietet und bei den Startkosten hilft.
Text: Jemima McEvoy
Foto: Jersey Mike's Subs