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Nach der Premiere der neuen Type-XX-Generation im Juni 2023 baut Breguet die Linie nun weiter aus und präsentiert eine zivile Version aus Gold und Keramik.
Ihr Design präsentiert sich selbstbewusst, sportlich und elegant zugleich. Die neue zivile Version der Type XX bereichert die vierte Generation der Modellreihe um verschiedene neue Attribute: die erste beidseitig drehbare Goldlünette mit einer Einlage aus Keramik etwa – ein Material, das in der Breguet Kollektion Premiere feiert. Darüber hinaus handelt es sich um die erste Type XX der neuen Generation, die sich in Gold kleidet.
Eine historische Inspiration für ein zeitgemäßes Design
Wie die Modelle, die im Juni 2023 lanciert wurden, ist auch diese neue Variante von den berühmten Uhren aus den Anfängen der Kollektion inspiriert. Tatsächlich kleideten sich bereits 1955 einige sehr seltene Zeitmesser dieser Linie in Gold, darunter das Modell Nr. 1780, das sich heute im Besitz des Breguet Museums befindet. Diese kleine, feine Auflage umfasste nur drei goldene Uhren, die je nach Ausführung als Type 20 (militärische Version) oder Type XX (zivile Version) bezeichnet wurden.
Die kontraststarken Lünetten, die sich vom Gehäuse abheben, waren erst bei der zweiten Generation der Type XX aus den 1970er Jahren zu finden und wurden mit verschiedenen Skalierungen, wie Tachymeter oder GMT, versehen.
Diese historischen Referenzen treffen auf die unverwechselbaren Design-Codes der zivilen Type XX. Auf dem Zifferblatt befindet sich der 15-Minuten-Zähler bei 3 Uhr, der 12-Stunden-Zähler bei 6 Uhr und
die kleine Sekunde bei 9 Uhr. Wie bei der militärisch inspirierten Version sind die Zähler unterschiedlich groß, was dem Zifferblatt noch mehr Dynamik verleiht und die Ablesbarkeit verbessert. Die arabischen Ziffern, die Zeiger und die Dreiecksmarkierung auf der Lünette sind mit weißer Leuchtmasse beschichtet. Das Datumsfenster befindet sich zwischen 4 und 5 Uhr. Das roségoldene Gehäuse mit 42 mm Durchmesser ist mit einer beidseitig drehbaren, geriffelten und skalierten Lünette ausgestattet. Die klassische, geradlinige Krone lässt sich in drei Positionen einstellen.
1) Neutral – Aufzug, 2) Datumskorrektur, 3) Zeiteinstellung. Der Drücker bei 2 Uhr dient zum Starten und Stoppen der Chronographenfunktion, während sich mit dem Drücker bei 4 Uhr der Chronograph zurücksetzen und sofort wieder starten lässt: die berühmte Flyback-Funktion.
Dieses neue Modell wird in einer havannabraunen Lederschatulle präsentiert, die an das Profil eines Flugzeugflügels erinnert. Um den Look beliebig variieren zu können, wird die Uhr mit einem Alligatorlederband und einem NATO-Band in Nachtblau ausgeliefert. Das NATO-Band ist mit weißem Nahtbesatz versehen. Dank des Schnellwechselsystems lässt sich das Lederarmband einfach und ohne Werkzeuge austauschen: Durch Betätigen der Drücker unter den Bandanstößen können die beiden Hälften des Armbands entfernt werden. Um ein anderes Lederarmband zu montieren, genügt es, den Schlitz am oberen Ende auf der Höhe des Mittelstegs der Uhr in einem Winkel von 45 bis 60 Grad zwischen die Anstöße zu schieben. Ein Klick signalisiert, dass das Bandteil befestigt ist. Durch einfaches Betätigen der Drücker unter den Bandanstößen lassen sich die beiden Hälften des Lederarmbands schnell anbringen und abnehmen, während das NATO-Band zwischen den beiden Stegen unter dem Gehäuse hindurchläuft.
NEUE DESIGNELEMENTE
Ein Keramikring
Die goldene, beidseitig drehbare Lünette mit Graduierung ist mit einem blauen Keramikring bestückt, der einen eleganten Kontrast zum Gold von Gehäuse und Ziffern bildet und gleichzeitig harmonisch auf den Farbton des Zifferblatts abgestimmt ist.
Das Zifferblatt
Das dunkelblaue Zifferblatt weckt Erinnerungen an die Farben des Himmels nach Sonnenuntergang. Die drei Zähler sind mit einem azurierten Dekor versehen, das für zusätzliche Tiefe sorgt. Die applizierten Ziffern bestehen aus Gold und sind mit Leuchtmasse gefüllt.
Das Kaliber 728
Das Uhrwerk 728, das 2023 nach vierjähriger Entwicklungszeit seine Premiere feierte, wurde in der Manufaktur Breguet konzipiert, entwickelt und gefertigt. Es verfügt selbstverständlich über eine Flyback-Funktion, die auch als „Rückkehr im Flug“ bezeichnet wird. Vor ihrer Entwicklung waren drei Handgriffe erforderlich, um den Chronographen zu bedienen. Die innovativen Start- und Nullrückstellsysteme des neuen Kalibers wurden so konzipiert, dass sie reibungslos und präzise ausgeführt werden können. Bei allen Drückerfunktionen bleibt der Druck auf das Uhrwerk gleichmäßig und ausgewogen. Dasselbe gilt für die vertikale Kupplung, die Breguet aufgrund ihrer Präzision beim Auslösen gewählt hat. Um die Stabilität des Uhrwerks und seine Präzision bei eventuellen Stößen zu gewährleisten, wurde die Unruh mit einer durchgehenden Brücke befestigt.
Dem Federhaus als Quelle der Energie für das Räderwerk wird möglichst viel Platz eingeräumt. Die Antriebsfeder besteht aus einem Material mit hoher Energiedichte, was eine längere Gangreserve von 60 Stunden ermöglicht.
Das gesamte Uhrwerk wurde aufwendig veredelt: Neben dem Sonnenschliff, Anglieren, Perlieren und anderen Dekoren auf den Komponenten hat die Marke das Säulenrad mit einer schwarzen Oberflächenbehandlung versehen, die für Kontraste sorgt und die Reibungseigenschaften optimiert. Durch den Saphirglasboden des Gehäuses lassen sich nicht nur die vielen Details des Uhrwerks, sondern auch die Schwungmasse aus geschwärztem Gold bewundern: Sie hat die Form eines Flugzeugflügels und ist mit dem Breguet Logo graviert.
Die Geschichte der Type XX: eine Zeitreise
Bereits 1949 entwickelte die Manufaktur Breguet, die seit langem eng mit der Luftfahrt verbunden war, Chronographen mit jener berühmten Sonderfunktion, die bald den Namen „Flyback“ tragen sollte. Dieser Mechanismus vereinfachte den Gebrauch des Chronographen erheblich, da er sich mit nur einem Druck zurückstellen und neu starten ließ – eine Zeitersparnis, die von Pilotinnen und Piloten sehr geschätzt wurde. 1952 erfuhr man bei Breguet, dass die französische Luftwaffe eine Ausschreibung plante, und reichte beim „Service Technique Aéronautique“ entsprechende Modelle ein. Im Frühjahr 1953 wurden diese Zeitmesser unter dem Namen Type 20 zugelassen. Dies ebnete den Weg für offizielle Bestellungen, und 1954 traf der erhoffte Auftrag ein: eine bedeutende Bestellung über 1.100 Stück für die französische Luftwaffe, gefolgt von 500 Stück für die Marinefliegerei im Jahr 1958. Parallel dazu begann Breguet mit dem Verkauf zahlreicher ziviler Type XX Modelle – ein Trend, der sich über mehrere Jahrzehnte fortsetzen sollte. Die ersten zivilen Type XX Uhren wurden 1953 verkauft. Im Laufe der Zeit folgten verschiedene Generationen. Einige Modelle setzten auf Innovation, wie etwa die Type XXII mit der Nummer 3880, die mit einer Frequenz von 10 Hertz ausgestattet war. Nun wird die Legende mit einer vierten Generation der Type XX fortgesetzt, die das uhrmacherische Know-how der Marke mit einer markanten Ästhetik verbindet und diese Kollektion zu einer Stilikone von heute und morgen macht.
F&A
Emmanuel Breguet, VP und Head of Patrimony
Können Sie uns mehr über die Verbindung zwischen Montres Breguet und der Luftfahrt erzählen? Emmanuel Breguet: Bei Breguet hatte man schon sehr früh ein offenes Ohr für die Bedürfnisse der Luftfahrt. Traditionell hat die Marke den technischen Fortschritt stets begleitet. Nach der Fertigung von Uhren, die zur Navigation auf hoher See bestimmt waren, war es nur natürlich, auch Uhren für die Luftfahrt zu entwickeln. Man darf zudem nicht vergessen, dass einer der großen Flugzeugbauer der damaligen Zeit ein gewisser Louis Breguet war, ein Nachfahre von Abraham-Louis Breguet. Auch wenn die Familie Breguet die Uhrenmarke verkauft hatte, blieb sie doch mit ihr in Kontakt, und zweifellos sensibilisierte Louis Breguet nachhaltig für dieses Thema.
Sind Sie bei der Durchsicht der Archive auf Anekdoten gestoßen, die im Zusammenhang mit Goldmodellen stehen?
Emmanuel Breguet: Anfang 1955, nachdem man im Jahr zuvor bei Breguet von der französischen Luftwaffe einen Großauftrag über 1100 Stück der militärischen Type 20 erhalten hatte und sich anschickte, eine erste Auflage von 250 Uhren auszuliefern, ließ man der Kreativität freien Lauf. Warum sollte man nicht versuchen, daraus eine zivile Luxusuhr zu machen? Es entstanden drei außergewöhnliche Modelle, die alle über ein Goldgehäuse und eine graduierte Drehlünette mit blau emaillierten Ziffern verfügten! Bei zwei Modellen handelt es sich um eine Type 20 (mit 30-Minuten-Zähler) und bei dem dritten um eine Type XX (mit 15-Minuten-Zähler). Doch es gab noch weitere Unterschiede: Die eine wurde nur wenige Monate nach ihrem Verkauf mit einem Gelbgoldarmband versehen, die andere behielt ihr Lederarmband mit goldener Faltschließe, während die dritte wiederum mit einem Lederarmband mit goldener Dornschließe ausgestattet wurde. Alle drei Modelle, die man als experimentell bezeichnen könnte, blieben ohne Nachfolger... Dem Breguet Museum gelang es, eine der drei Uhren zurückkaufen. Die zweite Type-XX-Generation verzichtete auf Goldvarianten. Erst 40 Jahre später, mit der Type XX der dritten Generation, erschienen in der zweiten Hälfte der 1990er Jahre zahlreiche Modelle in Gelbgold, Roségold, Weißgold und Platin.
Technisches Datenblatt
Type XX Chronograph – zivile Version 2067RK/Y9/9WU
Gehäuse: Roségold; goldene Lünette mit blauem Keramikring Durchmesser: 42 mm
Höhe: 14,1 mm
Zifferblatt: Blau mit Sonnenschliff
Uhrwerk: Automatikaufzug
Funktionen: Flyback-Chronograph, Datum, kleine Sekunde, 15-Minuten- und 12-
Stunden-Zähler
Spiralfeder: flach, aus Silizium
Hemmung: Ankerhemmung in umgekehrter Linie mit Hörnern aus Silizium Wasserdichtigkeit: 10 bar (100 m)
Kaliber: 728
Frequenz: 5 Hz
Gangreserve: 60 Stunden
Einzelteile: 350
Armband: Set mit zwei austauschbaren Bändern: eins aus Alligatorleder, das andere im NATO-Stil. Beide Bändern sind jeweils mit einer Dornschließe aus 18- karätigem Gold versehen.