Taylor Swift: Wien-Konzerte wegen Terroranschlag abgesagt – Ersatztermine unmöglich

Die drei für diese Woche geplanten Konzerte von Taylor Swift in Wien mussten aufgrund eines geplanten Terroranschlags abgesagt werden. Der 19-jährige Hauptverdächtige gestand, dass er die Auftritte mit Sprengstoff und Waffen angreifen wollte. Trotz intensiver Sicherheitsvorkehrungen sind Ersatztermine nicht möglich, da der Tourplan und die Verfügbarkeit des Stadions keine Verschiebungen zulassen.

Die Enttäuschung von 190.000 sogenannten Swifties (so werden die Anhänger der Pop-Ikone genannt), die Tickets gekauft haben, ist riesig: Ein geplanter Terroranschlag hat dazu geführt, dass alle drei Taylor-Swift-Konzerte in Wien, die am 8., 9. und 10. August angesetzt waren, kurzfristig abgesagt wurden. Die Entscheidung zur Absage wurde nach der Festnahme eines 19-Jährigen getroffen, der in einem ausführlichen Geständnis zugab, einen Anschlag auf die Konzerte geplant zu haben.

Der Verdächtige, der Verbindungen zur Terrormiliz ISIS haben soll, wollte mit Sprengstoff und Macheten eine große Zahl von Swift-Fans töten und dabei auch sein eigenes Leben opfern. Die Polizei nahm den 19-Jährigen sowie einen 17-jährigen Komplizen fest. Bei einer Pressekonferenz gaben der Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit, Franz Ruf, Innenminister Gerhard Karner und der Direktor des Staatsschutzes, Omar Haijawi-Pirchner, weitere Details bekannt. Der Hauptverdächtige hatte bereits am 25. Juli seinen Job gekündigt und dabei angedeutet, dass er „noch Großes vorhat“. Seitdem bereitete er den Anschlag intensiv vor, wobei er unter anderem Anleitungen zum Bombenbau aus dem Internet bezog. Bei der Durchsuchung seines Hauses fanden die Behörden Chemikalien und Substanzen, die möglicherweise zur Herstellung eines Sprengsatzes verwendet werden sollten.

Die Behörden betonten, dass die Bedrohungslage in Europa durch islamistischen Extremismus stark gestiegen sei und Österreich keine Ausnahme bilde. Der Terroranschlag sollte außerhalb des Stadions stattfinden, wo viele Fans ohne Tickets erwartet wurden. Die Polizei fand außerdem ein Bekennervideo des 19-Jährigen, das er selbst online gepostet hatte.

Die Absage der Konzerte traf die Fans hart, die aus aller Welt angereist waren und teils Tausende Euros ausgegeben hatten, um ihr Idol live zu erleben. Insgesamt wurden 190.000 Tickets für die drei Konzerte verkauft. Die Ermittlungen gegen die beiden Hauptverdächtigen laufen weiter. Obwohl aktuell keine weiteren Personen gesucht werden, schließen die Behörden nicht aus, dass noch weitere Beteiligte identifiziert werden könnten.

Taylor Swift und ihr Management haben sich bisher nicht zu den Ereignissen geäußert. Auf der offiziellen Website des Popstars findet sich lediglich der knappe Hinweis, dass alle Tickets innerhalb der nächsten zehn Werktage automatisch zurückerstattet werden. In den US-Medien wird mittlerweile spekuliert, wer die Entscheidung zur Absage der Konzerte tatsächlich getroffen hat. Es wird als durchaus möglich erachtet, dass Swift selbst diese Entscheidung gefällt hat. Ein Hinweis darauf könnten die Formulierungen des österreichischen Veranstalters Barracuda Music sein, die den Anschein erwecken, als seien sie aus dem Englischen übersetzt worden. Eine Anfrage von Forbes blieb seitens Swifts Management unbeantwortet.

Ersatztermine für die Konzerte sind aufgrund Swifts engen Zeitplan nicht möglich. Demnächst stehen fünf Auftritte im Londoner Wembley-Stadion (15., 16., 17., 19. und 20. August) an. Zudem ist das Wiener Ernst-Happel-Stadion ab dem 21. August durch Coldplay belegt, die britische Band wird dort vier Konzerte geben. Da der Aufbau der Bühne für Swifts „Eras“-Tour extrem aufwendig ist und das Stadion erst frühestens ab dem 29. August wieder verfügbar wäre, ist es logistisch und finanziell nicht machbar, die Konzerte nachzuholen. Zudem wäre die lange Standzeit der gesamten Crew und Ausrüstung, die hohe Kosten verursacht, ein weiterer Faktor, der gegen eine Verschiebung spricht. Nach ihren Auftritten in London plant Swift eine Pause bis Oktober, bevor sie ihre Tour in den USA fortführt.

Auch ohne die Konzerte in Wien zählt die „Eras Tour“ weiterhin zu den erfolgreichsten Tourneen der Musikgeschichte. Seit über einem Jahr ist Swift auf Tournee und singt in dreieinhalb Stunden Material aus ihrer fast 20-jährigen Karriere. Schätzungen zufolge wird die „Eras Tour“ insgesamt mehr als vier Mrd. US-$ einbringen. Seit diesem Jahr zählt Taylor Swift zur Forbes Richest World's Billionaires List, mit einem geschätzten Nettovermögen von rund 1,3 Mrd. US-$.

Foto: Getty Images

Paul Resetarits,
Redakteur

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