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Eine neue Umfrage von Microsoft zeigt, dass viele Mitarbeiter befürchten, ersetzbar zu wirken, wenn sie ihren KI-Einsatz am Arbeitsplatz offenlegen. Obwohl 75% der Büroangestellten bereits KI einsetzen – oft ohne Genehmigung ihrer Arbeitgeber – zögern 52% der Nutzer, dies preiszugeben. Diese Zurückhaltung rührt daher, dass sie befürchten, dadurch als entbehrlich zu gelten.
Der Microsoft Work Trend Index, der zusammen mit LinkedIn erstellt wurde, basiert auf einer Umfrage unter 31.000 Vollzeitbeschäftigten. Die Daten zeigen, dass die Nutzung von KI in den letzten sechs Monaten von 46% auf 75% gestiegen ist. Interessanterweise greifen mehr als drei Viertel der Nutzer auf eigene KI-Tools zurück, anstatt auf solche, die vom Unternehmen bereitgestellt werden – ein Trend, den Microsoft „BYOAI“ („Bring Your Own AI“) nennt.
Colette Stallbaumer von Microsoft erklärt: „Mitarbeiter wollen KI am Arbeitsplatz und warten nicht darauf, dass Unternehmen aufholen.“ Diese unautorisierte Nutzung zeigt den starken Wunsch nach KI-Lösungen, auch wenn diese nicht offiziell unterstützt werden.
Das Bericht hebt auch hervor, dass KI immer häufiger in Jobtiteln und Anforderungen auftaucht. Die Position „Head of AI“ hat sich in den letzten fünf Jahren verdreifacht, und Stellenanzeigen, die KI-Kompetenzen erwähnen, verzeichnen 17% mehr Bewerbungen. Auch auf LinkedIn haben 142-mal mehr Mitglieder KI-Fähigkeiten zu ihren Profilen hinzugefügt.
Microsoft führte eine sechsmonatige Studie mit 60 Kunden durch, die ergab, dass Nutzer des KI-Tools „Copilot“ weniger Zeit mit E-Mails verbrachten und mehr Dokumente bearbeiteten. Die Studie zeigte auch, dass einige Nutzer dadurch mehr Zeit für Meetings hatten.
Die Zurückhaltung, KI-Nutzung offenzulegen, könnte darauf zurückzuführen sein, dass Mitarbeiter sich Sorgen um ihre Arbeitsplatzsicherheit machen. Professor Ethan Mollick von der Wharton School nennt dies „Shadow IT“: „Wenn Mitarbeiter sagen, dass sie KI nutzen, könnte das ihre Chefs weniger beeindrucken.“ Mollick betont, dass der wahre Wert der KI darin liegt, dass ihre Nutzung oft unerkannt bleibt. Mitarbeiter, die einen Großteil ihrer Arbeit automatisieren, riskieren, dass ihre Effizienz nicht geschätzt wird.
Unternehmen, die von KI profitieren wollen, sollten daher die Nutzung durch Mitarbeiter positiv hervorheben und Schulungen anbieten. Nur 39% der Befragten gaben an, von ihren Unternehmen für den Einsatz von KI geschult worden zu sein. LinkedIn-Experte Aneesh Raman betont: „Unternehmen brauchen eine klare Strategie für KI. Das ist Veränderungsmanagement auf einem völlig neuen Niveau.“
Text: Jena McGregor