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Kürzlich eröffnete der Streetwear-Retailer SNIPES in Berlin-Neukölln seinen 400. Store in Europa. Um dem eigenen Motto, Kunden mehr als nur Retail anzubieten, treu zu bleiben, haben sich Gründer und CEO Sven Voth und Europachef Dennis Schröder etwas Besonderes einfallen lassen: Im neuen Store, der in Neukölln steht, wurde ein Tanz- und Tonstudio eingebaut, das von der Community kostenlos genutzt werden kann. „Wir haben mit diesem Konzept nochmal einen draufgesetzt“, sagt Voth im Gespräch mit Forbes.
Sven Voth wusste von Anfang an, dass Retail alleine zu wenig sein wird. Und so begann Voth, der den Streetwear- und Sneaker-Retailer SNIPES bereits 1998 gründete, schon früh, seinen ersten Store in Essen regelmäßig zu „bespielen“. Voth, der sein Unternehmen von Anfang an eng mit der Hip-Hop-Kultur verknüpfte, organisierte Breakdance-Auftritte oder Autogrammstunden mit Musikern, um Leute in seinen Store zu bringen.
Und obwohl die Dimensionen bei SNIPES mittlerweile mit mehr als 750 Stores deutlich größer geworden sind, ist der Ansatz noch immer der Gleiche. „Es sollte immer mehr sein als nur Retail. Das ist eine Sache, die in der SNIPES-DNA liegt“, so Voth. Doch das Wachstum verändert natürlich auch die Möglichkeiten, sagt Voth: „Natürlich können wir mit der heutigen Größe des Unternehmens mehr spielen als zu Beginn.“ Und so überrascht es nicht, dass sich Voth und sein Team, allen voran Dennis Schröder, der seit Anfang 2023 als General Manager Europe bei Snipes tätig ist, für die Eröffnung des 400. europäischen Stores von Snipes etwas Besonderes einfallen ließen – das vor allem auch die Community von SNIPES stark einbinden soll.
Im Berliner Kiez Neukölln renovierte SNIPES die Alte Post. Der Store spielt mit zahlreichen Elementen auf Berlin und den Kiez an, so Voth: „Unser Store-Design ist von Berliner U-Bahn-Stationen inspiriert, die Kasse ist in der Idee eines Späti entworfen, da steckt ganz viel Liebe zum Detail drinnen.“ Doch der Verkaufsraum an sich ist nicht das einzige Highlight in der Alten Post: SNIPES hat im neuen Store nämlich auch ein Ton- und Tanzstudio eingebaut. Das „Studio44“ können soziale Einrichtungen, Schulen, Musik- und Tanzschulen sowie lokale Künstler aus Neukölln zukünftig kostenlos nutzen. Über die Snipes-App wird gebucht, Profis helfen vor Ort – und los geht’s.
Der Ansatz, den Voth schon von Beginn an verfolgt, hat durch die Expansion von Snipes in die USA und der Gründung von „Snipes Serves“ „nochmal Rückenwind bekommen“, so der Gründer. „In den USA wird erwartet, dass man der Community etwas zurückgibt“, so Voth. Und Dennis Schröder ergänzt: „Das Thema ist in Europa noch nicht voll angekommen, da müssen wir schon Aufklärungsarbeit leisten.“
In Europa ist der Store also nur der Startschuss. 2024 eröffnet ein Snipes-Store mit einem ähnlichen Konzept in Paris. Mit dem Start einer Community Managerin ab Oktober, möchte SNIPES das Thema Community mit SNIPES Serves in Europa noch stärker in den Fokus rücken. Schröder: „Der Fokus liegt auf dem Thema Brand, in Kombination mit Community. Das ist auch der Punkt, den das Konzept ausmacht: Wie schaffen wir es, mit unserer Community in Kontakt zu treten?“
Sein Ziel, mehr als nur Retail anzubieten, hat Voth hier erreicht. „Mit diesem Konzept haben wir jedenfalls nochmal einen draufgesetzt“, so Voth.