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Längst ist die Mikroelektronik systemrelevant, vor allem für die Innovationskraft und die Wettbewerbsfähigkeit eines Standorts. Denn egal ob Industrial Internet of Things (IIoT), Mobilitäts- und Energiewende, Robotik, Künstliche Intelligenz oder die Digitalisierung der Gesundheitsbranche – aus keinem Bereich in Wirtschaft und Gesellschaft sind Chips mehr wegzudenken. Vielmehr werden immer mehr Produkte und Dienstleistungen „smart“ und „intelligent“.
Längst ist die Mikroelektronik systemrelevant, vor allem für die Innovationskraft und die Wettbewerbsfähigkeit eines Standorts. Denn egal ob Industrial Internet of Things (IIoT), Mobilitäts- und Energiewende, Robotik, Künstliche Intelligenz oder die Digitalisierung der Gesundheitsbranche – aus keinem Bereich in Wirtschaft und Gesellschaft sind Chips mehr wegzudenken. Vielmehr werden immer mehr Produkte und Dienstleistungen „smart“ und „intelligent“.
Damit wächst im internationalen Wettbewerb auch die Bedeutung erfolgreicher Halbleiterstandorte. Hier hat sich Sachsen als „Silicon Saxony“ in den vergangenen gut 30 Jahren als größtes europäisches Mikroelektronik-Cluster etabliert. Derzeit sind rund 3.600 Unternehmen mit gut 76.000 Mitarbeitern in der Branche tätig. „Am Standort ist es gelungen, ein hochinnovatives Ökosystem zu schaffen. Dieses basiert auf einem vielfältigen Branchenmix mit großen Potentialen in der branchenübergreifenden Zusammenarbeit sowie dem erfolgreichen Austausch mit einer breit aufgestellten Forschungs- und Entwicklungslandschaft und der Unterstützung etablierter Branchennetzwerke“, erläutert Thomas Horn, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH (WFS).
Dieses Ökosystem macht den Standort überaus attraktiv für wichtige Akteure der Branche, wie zahlreiche erfolgreiche Ansiedlungen und Investitionen zeigen. So haben relevante Global Player, wie Infineon und Bosch die größten Einzelinvestitionen ihrer Unternehmen in Sachsen getätigt. Auch Globalfoundries will seine Kapazitäten in den kommenden Jahren verdoppeln. In die Liga global führender Halbleiterstandorte ist Sachsen endgültig im Sommer dieses Jahres aufgestiegen. Da verkündete der weltgrößte Halbleiterhersteller TSMC die Entscheidung, gemeinsam mit Bosch, Infineon und NXP in Dresden für zehn Milliarden Euro eine Chipfabrik zu bauen.
Sachsen setzt auf Zukunftsthemen
„Die Unternehmen profitieren hier von einer starken Dynamik bei Technologie- und Zukunftsthemen. Ein Aspekt, der für die Halbleiterbranche eine große Rolle spielt“, ist Horn überzeugt. So ist in Chemnitz mit CADA – Chemnitz Automated Driving Alliance – ein deutschlandweit einzigartiges Netzwerk aktiv, das das automatisierte Fahren voranbringt. Das neu gegründete Zukunftscluster SEMECO will intelligente Chips für eine neuartige Medizintechnik nutzen und ist bislang weltweit einzigartig. Auch beim Thema Quantentechnologie will Sachsen ein wichtiger europäischer Standort werden. So sind Infineon, das Fraunhofer-Photonikinstitut IPMS Dresden und weitere Akteure an der Entwicklung von Quantenprozessoren beteiligt.
Der Freistaat unterstützt zudem mit den richtigen Rahmenbedingungen die strategische Weiterentwicklung des Standorts als „Silicon Saxony“, den Ausbau der notwendigen technischen und sozialen Infrastruktur sowie zukunftsweisende Gemeinschaftsprojekte von Instituten und Unternehmen.
So wollen das Fraunhofer Institut für Photonische Mikrosysteme (IPMS) und die Applied Materials Europe ein „Europäisches Technologiezentrum für Halbleiter-Messtechnik und Prozessanalyse“ gründen, dass perspektivisch als eines der größten Technologiezentren für Halbleitermetrologie in Europa die Chipentwicklung insgesamt beschleunigen soll. Im KI-Projekt „LOTSE“ arbeitet Globalfoundries mit den Partnern TU Dresden, HTW Dresden sowie den Dresdner Unternehmen Advanced Data Processing (ADP) und FlowLogiX bis 2026 an Lösungen für kürzere Produktionszeiten, die Minderung von Prozessrisiken sowie virtuelle Messungen in der Chipproduktion mit Hilfe von KI. Im F&E-Projekt „Grüne Mobilität ‚made in Saxony‘ – Innovative Lösungen für zukunftsweisende Automobil- und Industrieanwendungen“ will Infineon gemeinsam mit Fabmatics, der SYSTEMA Systementwicklung Dipl.-Inf. Manfred Austen GmbH, der LEC GmbH und sieben sächsischen Forschungseinrichtungen Technologien für die Mobilität der Zukunft entwickeln.
Sachsen “the place to be“
Die Wachstumspläne der Branche gehen einher mit einem steigenden Bedarf an Fachkräften, der bislang gut bedient werden konnte. Das liegt an einem ausgewogenen Mix, macht der WFS-Geschäftsführer deutlich. So gibt es nicht nur einen – im europäischen Vergleich – hohen Anteil hochqualifizierter Arbeitskräfte, die für die Chipindustrie interessant sind. Gleichzeitig hat Sachsen deutschlandweit die meisten Absolventen in Ingenieurstudiengängen und will künftig gezielt Nachwuchs im geplanten Sächsischen Ausbildungszentrum für Mikrotechnologie (SAM) ausbilden.
Zudem setzt der Standort auf das Potenzial sächsischer Rückkehrer und will verstärkt ausländische und überregionale Fachkräfte gewinnen. Schließlich bietet Sachsen neben vielfältigen beruflichen Optionen in spannenden Zukunftsbranchen ein attraktives Umfeld mit einer hohen Lebensqualität - vor allem für Familien. „Wer in Europa Hightech- und Zukunftsthemen vorantreiben will, der sollte nach Sachsen kommen“, fasst Thomas Horn es zusammen.
Bildquellenangabe:
Headerbild: Marcel Ott / ICM Chemnitz
Bild 1: SMWA / Kristin Schmidt
Bild 2: Sven Claus, FotograFisch / Fabmatics GmbH, Dresden