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Als Anbieter für maßgeschneiderte, kosteneffiziente High-Performance-Computing-Lösungen (HPC) setzt Northern Data neue Branchenstandards. Und geht es nach CEO Aroosh Thillainathan, setzt er dieses Jahr noch einen drauf: Er will mit dem weltweit größten Distributed-Computing-Cluster an den Markt gehen.
Bei Rechenzentren gibt es zwei prominente Problembereiche: Sie verbrauchen zum einen viel Energie und erzeugen zum anderen Abwärme, sodass wiederum kostenintensiv gekühlt werden muss. Die Lösung dazu stellt Aroosh Thillainathan, CEO von Northern Data, einem Spezialisten für High-Performance-Computing (HPC), bereit: Generell arbeiten bei HPC Tausende von Hochleistungsrechnern parallel daran, in Echtzeit Daten zu verarbeiten – sie sind Treiber von Schlüsseltechnologien wie künstlicher Intelligenz, Machine Learning, dem Internet der Dinge oder der Blockchain. Northern Data geht dabei mit seiner HPC-Infrastruktur weit über herkömmliche Rechenzentren hinaus: „Zu den Alleinstellungsmerkmalen gehören unser eigenes Rechenzentrumsdesign sowie eigene Software- und Hardwarelösungen – das führt zu einem schnelleren Aufbau sowie einem sehr energieeffizienten, hochautomatisierten Betrieb“, so Thillainathan. Die hohe Energieeffizienz wirkt sich auch positiv auf die Umwelt aus, für ihn ebenfalls ein wichtiges Thema: „Unsere Standorte in Norwegen sowie Schweden sind bereits zu 100 % grün.“
Northern Data mit Sitz in Frankfurt hat aktuell eine Marktkapitalisierung von etwa 2,21 Milliarden €. 2021 erwartet Thillainathan einen Umsatz von 350 bis 400 Millionen €. „Wir wachsen sehr schnell im Bereich des GPU, also des von Grafikprozessoren gestützten HPC. Das bieten zwar auch Amazon, Google und Co an, aber im Gegensatz zu jenen konzentrieren wir uns voll auf diesen Wachstumsmarkt“, so Thillainathan, der bewusst auf eher wenige, dafür große Kunden setzt, weil dadurch weniger Betreuungsbedarf, Infrastruktur und niedrigere Personalkosten entstünden.
Aroosh Thillainathan hat einen kaufmännischen Hintergrund im Bereich Finance und Banking. „Ich war stets mathematikaffin, besonders der IT-Bereich, Logik und Programmierung haben mich immer fasziniert“, sagt er. Bereits 2012 machte er sich zusammen mit einem Freund, Andreas Lange, selbstständig. Dann stießen die beiden auf die Blockchain. Zusammen tüftelten sie an Mining Rigs, also Computern, um Kryptowährungen wie Bitcoin zu schürfen. „Das war noch sehr viel ‚Jugend forscht‘. Wir wollten im Grunde schauen, ob wir das hinbekommen“, erzählt Thillainathan.
Aroosh Thillainathan
...hat einen kaufmännischen Hintergrund in Banking und Finance und gründete 2014 Whinstone. 2019 folgte die Fusion mit Northern Bitcoin zu Northern Data.
Bald ging es nicht mehr nur um den einzelnen Server, sondern auch darum, ganze Anlagen kostengünstig – und das heißt vor allem energieeffizient – zu betreiben. Thillainathan: „Die Rechenleistung verbraucht Strom, dies erzeugt Hitze. Deshalb müssen die Chips gekühlt werden. Kühlung aber verbraucht ebenfalls Energie. Die Herausforderung besteht darin, die Betriebstemperatur der Chips nach oben zu setzen, um den Aufwand für die Kühlung so gering wie möglich zu halten.“ 2015 entstand daraus das Unternehmen Whinstone, das von Anfang an profitabel war, so Thillainathan.
Er fokussierte sich in der Folgezeit auf die Weiterentwicklung der Kühltechnologie – schließlich war man so weit, die Datencenter ohne aktive Kühlung zu betreiben. „Unsere Datencenter weisen aktuell eine Power Usage Effectiveness (PUE, Kennzahl zur Beschreibung der Effizienz eines Rechenzentrums, Anm.) von unter 1,1 auf. Im weltweiten Vergleich erreicht das kaum ein anderer: Selbst bei den modernsten Rechenzentren liegt dieser Wert zwischen 1,2 und 1,6“, erläutert Thillainathan.
Die Entwicklungen im Bitcoin-Mining führten dazu, dass das Mining auf eigene Rechnung irgendwann nicht mehr attraktiv war. Mit seinem Know-how verlegte sich Whinstone dann 2016 darauf, hocheffiziente HPC-Rechenzentren zu errichten und darin Hardware und Server der Kunden zu hosten und sie für sie zu betreiben.
Als Whinstone 2019 ein Großprojekt in Texas launchte – das Unternehmen betreibt dort HPC-Anwendungen in den Bereichen Blockchain und Bitcoin-Mining für internationale Großkonzerne –, stieß Thillainathan auf die Northern Bitcoin AG, welche ein Konzept von mobilen Hightech-Rechenzentren entwickelt hatte und sie in Norwegen mit grünem Strom betrieb.
Ende 2019 fusionierte Whinstone mit Northern Bitcoin zu Northern Data. Für Thillainathan waren die mobilen Einheiten die ideale Ergänzung zu stationären Rechenzentren. Nun konnte er mit den Technologien beider Unternehmen noch breiter in den HPC-Markt einsteigen und schnell skalieren.
Laut Experten wird der Bedarf nach Rechenleistung in den kommenden Jahren extrem ansteigen; der HPC-Markt, konservativ geschätzt, mit einer Rate von über 7% pro Jahr. Für 2025 wird ein Volumen von rund 50 Milliarden US-$ prognostiziert, im Jahr 2019 wurden 35,8 Milliarden US-$ abgewickelt – ein enormes Potenzial für Northern Data. Und schon für die erste Hälfte 2021 hat das Unternehmen große Pläne: Es will mit der neu implementierten GPU-Rechenleistung den größten Distributed-Computing-Cluster seiner Art auf den Markt bringen: „Damit erreichen wir mit 404 Petaflops FP64 eine Rechenleistung, die nicht viel kleiner ist als die des weltgrößten Supercomputers Fugaku in Japan. Dessen Bau und Entwicklung hat rund zehn Jahre gedauert – wir wollen unseren GPU-Cluster in rund zehn Monaten bauen“, so Thillainathan.
Das 200 Millionen US-$ schwere Projekt entsteht an Standorten in Norwegen, Schweden und Kanada. Thillainathan: „Wir entwickeln uns seit der Fusion vor rund einem Jahr explosionsartig. Die Außenwelt sieht, dass Northern Data erst ein Jahr am Markt ist. Die Realität ist aber, dass darin acht harte Jahre Vorarbeit stecken. Wir haben allen Grund, anzunehmen, dass unser Wachstum vorerst nicht abreißt.“
Text: Forbes Redaktion
Foto: Northern Data
Dieses Advertorial erschien in unserer Januar/Februar-Ausgabe 2021 „Innovation & Forschung“.