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Fußball-EM-Finale 2016, Portugal gegen Frankreich: Der portugiesische Spieler Éder schießt in Minute 109 das 1:0 für Portugal und holt seiner Mannschaft den Gewinn des Finalspiels. Dabei fällt in der Sportmoderation immer wieder der Begriff des „goldenen Quadrats“, auch „Zone 14“ genannt – gemeint ist der Bereich außerhalb der Strafzone, vor dem gegnerischen Tor, von dem der für Portugal entscheidende Ball ausging.
Genauso wie ein Schuss aus dem „goldenen Quadrat“ Statistiken zufolge die Wahrscheinlichkeit auf ein Tor steigert, will auch Simon Schmiderer die Erfolgschancen von Amateurfußballvereinen erhöhen und Trainern die Arbeit erleichtern. 2021 gründete er dafür mit Lukas Grömer und Tobias Gahleitner Zone 14. Schmiderer selbst machte ursprünglich Judo, auch für Fußball war er schon immer zu begeistern, und noch heute ist der 29-Jährige oft in den Fußballkäfigen Wiens anzutreffen. Um das Spielniveau zu verbessern, liefert Zone 14 Vereinen ein Set-up aus einem Kamerasystem und einer Logikbox. Nach Befestigung und Ausrichtung der Kameras zeichnen diese je nach Trainings- und Spielplan das gesamte Spielfeld auf und senden das Videomaterial
an die Zone 14-Cloud, aus der es jederzeit abgerufen werden kann. Mithilfe künstlicher Intelligenz werden die Aufzeichnungen vollautomatisch ausgewertet und können für Analyse und taktische Vorbereitungen genutzt werden.
Seit der Gründung im Juli 2021 bekam das Start-up mehrere 100.000 € Forschungsförderung und wird heute unter anderem von der FH Technikum Wien und der Wirtschaftsagentur Wien unterstützt. Auch an positivem Feedback mangelt es dem Wiener Sportstech-Start-up nicht: „Ich habe letztens mit einem Trainer gesprochen, der einer unserer ersten Kunden war. Heute arbeitet er in einer höheren Liga, in der Videoanalysen das Zehnfache kosten und auch umfangreicher sind. Er hat in unserem Gespräch gemeint, dass er mit diesen Analysen nicht zurechtkommt und dass unser Produkt genau auf seine Bedürfnisse zugeschnitten ist. Das war natürlich sehr cool zu hören“, erzählt Schmiderer.
Nach weniger als einem Jahr konnte Zone 14 bereits über 30 verschiedene Vereine überzeugen. Heute präsentiert das Start-up auf der Webseite stolz seine Partner, unter anderem den traditionsreichen Erstliga-Fußballklub Austria Wien.
Für die Zukunft wünscht sich Schmiderer, dass die Digitalisierung im Sport weiter voranschreitet. „Natürlich wollen einige Vereine gewisse Dinge aus Gemütlichkeit oder Gewohnheit nicht ändern. Es finden sich aber immer mehr junge, engagierte Leute, die das Ruder Stück für Stück übernehmen und Dinge verändern wollen“, sagt der Gründer. Anfang September launchte das Zone 14-Team ein neues Produkt mit dem Namen „Zone 14 Stats“, durch das die Tools der Profis erstmals allen Ligen zugänglich gemacht werden. Zone 14 Stats ermöglicht es, gelaufene Kilometer, die Anzahl der Sprints, Abstände zwischen den Spielerlinien und vieles mehr auf Knopfdruck aus dem Video zu ermitteln. Gemeinsam will das Zone 14-Team den Fußball revolutionieren – und jedem Verein die Chance auf etwas Großes bieten.
Foto: Christina Gabler