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Harald Jauschnig ist CEO von MUT Consulting, einem Beratungsunternehmen mit Sitz in Traun. Zu den Kunden gehören das Rote Kreuz in der Schweiz, der Automobilzulieferer AVL List und das Land Oberösterreich.
Den eigenen Unternehmensnamen mag Harald Jauschnig – einzig bei der Bedeutung dahinter fehlt ihm etwas an Inspiration. „Mut kann man immer brauchen, das gefällt mir“, so der CEO. Dass die Abkürzung auch für „Menschen, Unternehmen, Themen“ steht, findet er weniger prickelnd. „Das greift mir viel zu kurz und spiegelt unser Wirken nicht wider“, so Jauschnig.
Denn was Jauschnig mit seinen Berater*innen und Trainern erreichen will, sei viel breiter gefächert. Über allem steht dabei das große Thema „Veränderung“ – ganz egal, ob der Kunde oder die Kundin ein Großunternehmen, ein kleiner Betrieb oder eine Organisation aus dem öffentlichen Sektor ist. Mithilfe einer systemisch geprägten Philosophie will MUT Organisationen helfen, die nötige Veränderung für eine erfolgreiche Zukunft zu schaffen – und zwar mit und aus eigener Kraft. Jauschnig: „Wir helfen den Mitarbeitern und Führungskräften, zu verstehen, wie die eigene Organisation tickt, was sie ausmacht, was Schwierigkeiten bereitet oder was auch gut gelöst wird. Wir bringen im ersten Schritt nicht die Lösungen ins Haus, sondern zeigen, wie es das jeweilige Team aus eigener Kraft schaffen kann – und was dazu notwendig ist.“
Je nach Unternehmen und Situation setzt das Berater- oder Trainerteam dann spezifische Tools ein, die sie in ihrem „Werkzeugkasten“ mitbringen. Das können Programme für Führungskräfte sein, aber auch Beratungsprozesse, die die ganze Organisation einbeziehen. Immer wieder braucht es auch etwas anderes, als gewünscht wird. Jauschnig: „Wir werden etwa manchmal eingeladen, ein Teambuilding mit mehr oder weniger konkreten Zielen zu machen – dann erkennen wir aber schnell, dass es eigentlich eine Konfliktbearbeitung braucht.“
Die Kunden von MUT sind über unterschiedliche Branchen und Sektoren verstreut. Rund 30 % der Aufträge kommen aus dem öffentlichen Sektor, 70 % aus der Privatwirtschaft. Vorrangig ist das Beratungshaus in Österreich aktiv, rund 90 % des Jahresumsatzes werden am Heimmarkt erwirtschaftet; doch auch in Deutschland, Südtirol, Serbien, Ungarn, Tschechien, der Slowakei, in Slowenien oder Rumänien ist das MUT-Team unterwegs, um Unternehmen in ihrer Weg- oder Zielfindung zu unterstützen.
In der Schweiz etwa berät MUT Consulting das Rote Kreuz (in Partnerschaft mit Impact Linx). Eine der Fragen bei diesem Projekt war: Wie viel Entscheidungsfreiheit bekommen die regionalen Einheiten, die vor Ort in Nicaragua oder Ghana arbeiten? Jauschnig: „Man wollte wissen: Wer darf entscheiden – die Regionaleinheiten vor Ort oder das Hauptquartier in Bern? Die Mitarbeiter vor Ort wissen natürlich, was gebraucht wird. In der Zentrale war das Vertrauen aber zu diesem Zeitpunkt noch nicht ausreichend gegeben, um diese Handlungsspielräume zu gewähren. Erschwerend hinzu kommt die große räumliche Distanz.“
Eine der ersten Maßnahmen war eine Versammlung von 150 betroffenen Personen, die in einer Großgruppenveranstaltung Herausforderungen identifizierten und Maßnahmen erarbeiteten. Das geschah intern. MUT Consulting half dann, den weiteren Prozess zu moderieren und anzutreiben. Neben dem Roten Kreuz stehen auch der Automobilzulieferer MIBA, die Kirchdorfer Gruppe, AT&S, Sony, Infineon Technologies, Miele oder das Land Oberösterreich auf der Kundenliste.
Jauschnig selbst war elf Jahre lang als Berater und Trainer bei MUT tätig, bevor er vor zwei Jahren die Geschäftsführung übernahm. Mit seinem Team aus 30 Beratern, die allesamt unabhängig arbeiten, berät er Kunden im In- und Ausland. Das Spektrum reicht von Führungskräfteprogrammen über Trainings bis hin zu großen Beratungsprojekten; dabei geht es jedoch um Prozesse, die längerfristig angelegt sind. Jauschnig: „Wenn ein Unternehmen Cost Cutting betreiben will, sind wir die Falschen – wir sind keine Sanierer.“
Das beste Werkzeug ist erfolglos, wenn die Haltung dahinter nicht stimmt.
Laut Jauschnig unterscheiden sich zwar die handelnden Personen, die Themen seien im Kern aber meist die gleichen. Das Thema Kultur spiele immer wieder eine „tragende Rolle“: „Warum werden Dinge nicht umgesetzt? Warum gehen wir vereinbarte Prioritäten nicht an? Das beschäftigt irgendwie alle – auch uns selbst“, so der CEO. Denn das Beratungsunternehmen berät nicht nur bei Veränderung, es steckt auch selbst mitten in einem Transformationsprozess. „Auch wir verändern uns gerade und überlegen, wo wir hinwollen. Bitte sehen Sie sich nicht unsere aktuelle Website an!“, lacht Jauschnig – und zeigt auf, dass auch die Berater*innen selbst mit ähnlichen Herausforderungen zu kämpfen haben.
Auch in Zukunft gehen Jauschnig die Themen jedenfalls nicht aus. Während sich die VUCA-Welt („Volatile, Uncertain, Complex, Ambiguous“) in die BANI-Welt („Brittle, Anxious, Non-Linear, Incomprehensible“) verändert, beschäftigt das Thema New Work so gut wie alle Arbeitgeber sehr intensiv. Letztendlich, so Jauschnig, gehe es eindeutig weniger um die konkreten Themen, sondern vielmehr um Haltungsfragen: „Alle sind stets an konkreten Methoden und Werkzeugen interessiert; entscheidend ist aber die richtige Haltung. Das beste Werkzeug ist erfolglos, wenn die Haltung dahinter nicht stimmt.“
Harald Jauschnig ist immer dort, wo Veränderung passiert – denn der CEO von MUT Consulting berät Kunden bei Transformationsprozessen im In- und Ausland, darunter etwa das Rote Kreuz in der Schweiz oder Palfinger in Österreich. Dabei will Jauschnig mit seinem Team aus Beratern allerdings nicht sagen, wie es geht, sondern Organisationen helfen, das selbst herauszufinden. Für den Erfolg entscheidend? „Die richtige Haltung!“, so Jauschnig.
Harald Jauschnig ist CEO von MUT Consulting, einem Beratungsunternehmen mit Sitz in Traun. Zu den Kunden gehören das Rote Kreuz in der Schweiz, der Automobilzulieferer AVL List und das Land Oberösterreich.