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Die MotoGP ist längst mehr als nur ein Sport – sie ist ein globales Business. Mit der 4,2 Mrd. € schweren Übernahme durch Liberty Media könnte die Rennserie wirtschaftlich weiterwachsen. Doch während Sponsoren und Veranstalter profitieren, geraten einige Hersteller wie KTM finanziell unter Druck. Wird die MotoGP zum nächsten Monopol im Motorsport?
Die MotoGP ist mehr als nur Motorsport – sie ist ein Milliardenbusiness. Im April 2024 kaufte Liberty Media, bereits Eigentümer der Formel 1, die Rennserie für 4,2 Mrd. € und sicherte sich damit die Kontrolle über einen weiteren globalen Sportgiganten. Damit folgt die MotoGP dem Weg der Formel 1, deren Marktwert nach der Übernahme durch Liberty von 7,6 Mrd. € (2017) auf über 20 Mrd. € (2024) explodierte.
Die Zahlen sprechen für sich: 486 Mio. € Umsatz im Jahr 2023, 179 Mio. € EBITDA – Wachstum trotz eines stagnierenden TV-Marktes. Das Erfolgsrezept? Mehr Rennen, neue Sprintrennen-Formate, steigende Ticketpreise und ein wachsender asiatischer Markt. Doch der Deal mit Liberty sorgt für Diskussionen: Droht eine Monopolstellung im globalen Motorsport? Die EU-Kommission prüft bereits die Marktbeherrschung.
Auch für Rennstrecken ist die MotoGP ein Wirtschaftsfaktor. Der Circuit de Barcelona-Catalunya generiert jährlich 500 Mio. € wirtschaftliche Effekte, wovon 125 Mio. € direkt mit der MotoGP verbunden sind. Und Sponsoren zahlen Millionen: Red Bull, Monster Energy und Lenovo nutzen die Plattform, um Millionen von Fans weltweit zu erreichen. Auch der Tourismus profitiert – besonders bei Events wie dem Camping Assen TT Circuit, das jedes Jahr tausende Fans anzieht und die regionale Wirtschaft ankurbelt.
Doch nicht alle profitieren. KTM, einer der fünf Hersteller, steht finanziell unter Druck. Nach hohen Investitionen und ausbleibendem Erfolg meldete das Unternehmen Insolvenz an – ein Beispiel dafür, dass selbst in einem wachsenden Markt nicht jeder mitverdient.
Fazit: Die MotoGP ist auf Wachstumskurs, finanziell stark und strategisch im Umbau. Doch wie in der Formel 1 wird entscheidend sein, ob Liberty Media das kommerzielle Potenzial weiter steigern kann – ohne den Sport oder die Hersteller an den Rand der Belastbarkeit zu drängen.
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Foto: Stephan Louis