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Am 6. Juni 2024 fand der Forbes Money Summit erstmals in Wien statt. Im Park Hyatt Vienna diskutierten insgesamt 19 Speaker und 200 Gäste über die Balance zwischen Purpose & Profits sowie die Rolle, die Geld in der Gesellschaft spielt. Unter den Speakern waren auch prominente Namen, darunter Heute-Herausgeberin Eva Dichand und Tennisprofi Dominic Thiem.
In der ersten Ausgabe von Forbes, die 1917 publiziert wurde, schrieb Gründer B.C. Forbes folgende Worte: „Business was originated to produce happiness, not pile up millions“. Dieser Satz unterstreicht den Fokus des Money Summit: Unternehmertum ist nicht dazu da, nur Profite zu erwirtschaften, sondern auch Positives zu bewirken. Doch ohne Profite gehts dann auch nicht.
Wie wichtig die beiden Themen sind, zeigte Para-Schwimmer Andreas Ernhofer in seiner Eröffnungs-Keynote „Vom Pflegefall zum Olympiasieger“. Schonungslos ehrlich schilderte er, wie er nach einem Sprung ins Wasser eine Querschnittslähmung erlitt – nur um dann Para-Schwimmer zu werden. Ernhofer wurde Vizeweltmeister und Weltrekordhalter, das große Ziel steht aber noch bevor: Gold bei den Olympischen Spielen. „Ich will der schnellste Schwimmer der Welt werden“, so Ernhofer. Nach einer Lesung von Big Cheese Ventures-Gründer Ben Ruschin, der Bittbriefe aus dem 19. Jahrhundert zum Besten gab, war Eva Dichand, Herausgeberin der Tageszeitung Heute, dran. Sie sprach über Medien, Geld und Macht und thematisierte zudem ihre große Leidenschaft für moderne Kunst, die für sie weit über bloßes Investieren hinausgeht.
Im Panel „Gründen auf Umwegen“ diskutierten Ehsan Zadmard, Gründer und CEO des Mobility-Start-ups Alveri, und Mitgründer sowie CEO von Storebox, Johannes Braith, über ihre unternehmerischen Anfänge und Ziele. Beide sind auf ungewöhnlichen Wegen – als Schulabbrecher und Flüchtling – zum Unternehmertum gekommen. Während Zadmard sich auf den Ausbau und Zugang zur Ladeinfrastruktur konzentriert, liegt für Braith der Schwerpunkt auf der Bereitstellung von Lagerflächen in städtischen Gebieten. Danach sprach Thomas Hanauer, Sales Trainer bei Breitling und seit 20 Jahren im Unternehmen, über die „Faszination mechanische Uhr“. Die letzte Session vor der Pause widmete sich dann dem Thema „KI & New Work“. „Künstliche Intelligenz wird weder alle Probleme lösen, die wir haben, noch den Untergang der Menschheit besiegeln. Die Wahrheit liegt irgendwo in der Mitte,“ sagte Alexandra Ebert, Chief Trust Officer bei Mostly AI, die gemeinsam mit Barbara Stöttinger, Dekanin der WU Executive Academy zum Thema diskutierte.
Forbes Under 30-Listmaker und Opernsänger Angelo Pollak weckte das Publikum dann mit einem Frank Sinatra-Song nach der Pause richtig auf, bevor der Nachmittag sich dem Thema Nachfolge und Übergabe widmete: Erst sprachen Otto E., Saskia und Lisa Wiesenthal über ihr Lebenswerk, das Hotel Altstadt Vienna. Dann sprachen Lukas und Arthur Prodinger von der Steuerberatung Prodinger über Erfolge und Misserfolge bei der Übergabe von Unternehmen – auch des eigenen. Und zu guter Letzt erzählte Werner Horn über das Gründen mit seiner Ehefrau Marietta Ulrich-Horn sowie den Aufbau von Securikett, Weltmarktführer im Bereich physische und digitale Produktsicherheit.
Um dem Überthema gerecht zu werden, sprachen im Anschluss Lukas Enzersdorfer-Konrad (Bitpanda) und Martina Forsthuber (Scalable Capital) über „Die Zukunft des Geldes“. „Für uns steht der Zweck ganz klar im Vordergrund. Die Finanzbildung ist ein Bereich, dem in der Schule leider viel zu wenig Bedeutung beigemessen wird. Wir sehen es als Teil unserer Aufgabe an“, so Enzersdorfer-Konrad. Forsthuber erwähnte, dass Scalable Capital gerade einen Standort in Wien eröffnet – und Mitarbeiter sucht.
In den folgenden zwei Sessions drehte sich alles um Ernährung. Zuerst sprach Kevin Styles, CEO von The Jamie Oliver Group, wie man ein Geschäft um einen großen Namen wie Jamie Oliver aufbaut, der einerseits bewundert und auch hart kritisiert wird. Gerade auf den Geschmack gekommen, deckte Neoh-Geschäftsführer Manuel Zeller die größten Ernährungsmythen auf.
Nahtlos schloss sich da das Interview mit Dominic Thiem an, der auch Investor bei NEOH ist. Nach der Ankündigung seines Rücktritts sprach der Sportstar über „Die Karriere Nach Der Karriere“. Thiem ist nicht nur Investor, sondern hat auch eine eigene Brillenmarke namens „Thiem View“ gelauncht – und kürzlich ein Energieprojekt unter dem Namen „Thiem Energy“ gestartet. „Ich schließe nichts aus und freue mich sehr auf das nächste Kapitel. Die Akkus sind jedenfalls voll, im Herbst nach dem Karriereende durchzustarten“. Der US Open-Sieger von 2020 sagte zudem, dass er ein wenig umdenken wolle: „Es ist die Zeit gekommen, nach dem vielen Nehmen, nun auch etwas zurückzugeben“, so Thiem.
In jedem Fall bot der Forbes Money Summit reichlich Stoff zum Nachdenken. Ohne die richtigen Partner wäre dies nicht möglich gewesen, daher bedanken wir uns bei Breitling, der WU Executive Academy, DenizBank, Prodinger, Neoh sowie dem UN Global Impact für die Unterstützung. Und freuen uns auf die nächste Ausgabe im Jahr 2025!
Fotos: Eric Knight