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Zukunftsfähiges Führen kann für Magdalena Rogl, Head of Digital Channels bei Microsoft Deutschland, nur mit Empathie und Mitgefühl geschehen. Wie manch andere Führungspersönlichkeit heute vertritt auch sie den aufstrebenden Ansatz des „Vulnerable Leadership“ (etabliert durch die US-Autorin Brené Brown): ein Führen, bei dem die Führungskraft Schwächen teilt und zugibt sowie das Gemeinschaftsgefühl im Mittelpunkt steht.
Rogls Weg war alles andere als geradlinig. Mit 16 Jahren brach sie zunächst das Gymnasium ab und absolvierte stattdessen eine Ausbildung zur Kinderpflegerin. Mit 19 Jahren wurde sie zum ersten Mal schwanger, ein zweites Kind folgte kurze Zeit später. Als Rogl 24 war, mittlerweile alleinerziehend, befand sie sich in einem persönlichen Tief – und wagte einen beruflichen Neuanfang. Sie entschied sich für einen Quereinstieg beim Nachrichtenportal Focus Online als Community-Managerin – der erste Schritt in Richtung Medien und Digitales. Parallel dazu eignete sie sich abends das Branchenwissen in Onlineseminaren an . Sie stieg zur Abteilungsleiterin auf und verweilte insgesamt 6,5 Jahre bei Focus. Nach drei Jahren beim Onlinereiseunternehmen Holidaycheck (ehemals Tomorrow Focus) als Online- und Social-Media-Managerin folgte 2016 dann der Wechsel zu Microsoft Deutschland. Dort verantwortet Rogl den Auftritt der sozialen Medien, die Nachrichtenredaktion und die interne Kommunikation genauso wie Kooperationen mit Influencern. Besonders stolz ist sie auch auf ihr Beiratsmandat im globalen Board „Gleam“ von Microsoft, das sich für Diversity und Inklusion und insbesondere die Gleichstellung von LGBTQI+ Personen in und außerhalb der Microsoft Corporation einsetzt. Für den diesjährigen „Pride Month“ spendete der Tech-Riese 250.000 US-$.
Im Zuge ihrer Tätigkeit bei Microsoft fand Rogl schließlich auch Gehör in der breiten Öffentlichkeit, als sie anfing, in den sozialen Medien offen über ihren ungewöhnlichen Werdegang und persönliche Hürden zu sprechen – und damit die Wichtigkeit von Vulnerable Leadership thematisierte. Bezüglich dessen klärt Rogl auch über das sogenannte Impostor-Syndrom auf: „Das Hochstapler-Syndrom tritt auf, wenn man denkt, sich seinen Erfolg erschlichen und gar nicht verdient zu haben. Dies ist bei Frauen überproportional oft der Fall. Ich glaube, zu erfahren, dass es das gibt, ist der erste Schritt, damit umzugehen“, erklärt Rogl. Ihre Offenheit kommt an: Auf Twitter folgen ihr mittlerweile 18.500 Accounts, auch auf Linkedin hat sie rund 14.000 Follower.
Rogl, die somit ein wichtiges Sprachrohr für Microsoft geworden ist, gilt für Branchenkenner als Paradebeispiel für gelungenes Corporate Branding. Dem entgegnet sie: „Ich sehe mich nicht als Influencer, das war auch nie mein Ziel. Ich bin schlichtweg dankbar für die Plattform, die mir gegeben wurde, und möchte ehrlich und authentisch jene Themen teilen, die mir am Herzen liegen.“
Text: Chloé Lau
Foto: Thomas Dashuber
Dieser Artikel erschien in unserer Ausgabe 9–20 zum Thema „Women“.