Job-Hopping statt Loyalität: Wie junge Talente das Arbeitsleben neu definieren

Die Generation Z und Millennials hinterfragen zunehmend die Idee der Unternehmensloyalität.

Laut einer Umfrage von WorkProud im Mai 2024 zeigen nur 23 % der Mitarbeiter unter 42 Jahren starkes Interesse daran, langfristig bei ihrem Unternehmen zu bleiben. Bei den unter 30-Jährigen sinkt dieser Wert sogar auf 18 %. Vera Lau, 27 Jahre alt und in den letzten drei Jahren bei drei verschiedenen Firmen beschäftigt, gehört zu dieser Generation und erklärt: „Loyalität zahlt sich nicht aus. Es ist alles sehr transaktional.“

In den 80er- und 90er-Jahren waren Menschen noch dankbar, überhaupt einen Job zu haben. Heute jedoch hat sich die Sicht auf Arbeit verändert. Junge Mitarbeiter legen mehr Wert auf eine ausgeglichene Work-Life-Balance und eine gute Unternehmenskultur. In Hongkong und Singapur denken 43 % der Gen Z und Millennials häufig darüber nach, ihre Jobs zu wechseln, wie ein Bericht von Endowus und Intellect im Juli 2024 zeigt.

Jerome Zapata, Personalchef bei Kickstart Ventures, meint, dass Job-Hopper oft besser bezahlt werden, da Gehaltssteigerungen für loyale Mitarbeiter nur begrenzt möglich sind. Job-Hopping kann besonders zu Beginn der Karriere einen Vorteil bieten, da es den Kandidaten mehr Verantwortung und Perspektive verschafft. Allerdings kann häufiges Jobwechseln auch als Risiko angesehen werden, insbesondere für Führungskräfte.

Sumita Tandon, HR-Direktorin für APAC bei LinkedIn, rät, vor einem Jobwechsel zu prüfen, ob innerhalb des aktuellen Unternehmens durch neue Projekte oder Mentoren Karrierewachstum möglich ist. Job-Hopping kann finanziell und beruflich vorteilhaft sein, aber auch soziale und emotionale Herausforderungen mit sich bringen, wie Lau bestätigt.

Um junge Talente zu halten, müssen Unternehmen wettbewerbsfähige Gehälter bieten und die Flexibilität sowie das Wohlbefinden der Mitarbeiter priorisieren. Lau ist überzeugt, dass die neue Arbeitsweise der jungen Generation langfristig erfolgreich sein wird.

Foto: Andrea Piacquadio, fauxels

Vanessa Dorlijski

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