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Was motiviert die Gen Z, die jüngste Generation am Arbeitsmarkt? Ist sie wirklich so faul, wie es ihr oft von älteren Generationen nachgesagt wird? Und welche Maßnahmen können Arbeitgeber setzen, um mehr junge Talente für ihr Unternehmen zu gewinnen? Daten einer neuen Umfrage des Schweizer Beratungsunternehmens Neoviso bieten spannende Einblicke in die Arbeitswelt – aus der Perspektive der Gen Z.
Dass sich die Erwartungen von Arbeitnehmern an ihre Arbeitgeber verändern (und vice versa), ist nichts Neues – aber diese Veränderung zu quantifizieren ist nicht einfach. Neoviso hat genau das versucht, und Forbes publiziert die Ergebnisse exklusiv. Neoviso berät Unternehmen in Sachen Strategie, Social Media und HR, um das Potenzial der jungen Generation voll auszuschöpfen. In einer kürzlich durchgeführten Umfrage befragte Neoviso fast 3.000 Vertreter der Gen Z in Deutschland, Österreich und der Schweiz zu ihrer Einstellung in Sachen Arbeit. Die Daten liegen Forbes exklusiv vor – und über die nächsten fünf Jahre wird es ähnliche Kooperationen zwischen Forbes und Neoviso geben, um unseren Lesern tiefere Einblicke in die Wünsche (und Beschwerden) der Gen Z zu ermöglichen. Die Themen werden sich dabei nicht auf den Arbeitsmarkt beschränken, sondern können auch Freizeit, Technologie oder Bildung umfassen.
Die diesjährige Umfrage bietet einige spannende Einblicke in den Arbeitsmarkt. So ist zwar der Lohn für junge Menschen in Deutschland, Österreich und der Schweiz mit Abstand der wichtigste Faktor für die Wahl ihres Arbeitgebers (65 % der Befragten geben an, dass Lohn für sie unter die drei wichtigsten Gründe bei der Arbeitgeberwahl fällt, siehe Infografik auf der nächsten Seite). Besteht jedoch bereits ein Arbeitsverhältnis, ist der Lohn nur für 33,9 % ein wichtiger Motivationsfaktor in der täglichen Arbeit. „Der Lohn bringt Menschen der Gen Z zum Unternehmen – er muss als Grundvoraussetzung passen“, so Yannick Blättler, CEO von Neoviso. „Doch er hält die Gen Z nicht im Unternehmen. Da sind andere Faktoren entscheidend, etwa die Freude am Job oder die Möglichkeit, einfach Gas zu geben.“
Die Umfragedaten untermauern Blättlers Aussage. Laut ihnen ist es besonders wichtig, dass ein Job „Sinn macht“. Für 38 % der Befragten ist sinnvolle Arbeit einer der drei größten Motivationsfaktoren in ihrer Arbeit; in Deutschland beträgt der Anteil sogar fast 50 %. Auf einer Skala von 1 bis 7 bewertet die Gen Z die Wichtigkeit, eine Tätigkeit auszuüben, die den eigenen Werten und Interessen entspricht, im Schnitt mit einem Wert von 5,6.
Doch die Jungen legen auch Wert auf Freizeit: Die Möglichkeit auf eine Viertagewoche und zusätzliche Feiertage sind für je 46,3 % bzw. 45,7 % der Befragten unter den drei wichtigsten Boni. Hier gibt es große regionale Unterschiede: In der Schweiz ist die Viertagewoche nur für 36,5 % eine Priorität, in Deutschland sind es satte 56 % – Österreich liegt mit 45,6 % dazwischen.
Heißt das also, dass die Gen Z faul ist? „Die Gen Z ist überhaupt nicht faul, wie es ihr gerne mal zugeschrieben wird“, so Blättler. Die Zahlen stimmen ihm zu: Auf Platz vier dieses „Boni-Rankings“ ist mit 45,2 % die Option auf Weiterbildung, und die mit Abstand beliebteste Option auf Weiterbildung sind Aufstiegschancen innerhalb des Unternehmens. 51,1 % geben an, dass Aufstiegschancen einer der zwei attraktivsten Benefits von Weiterbildungen sind. Auf dem zweiten Platz folgt mit 36,6 % die Möglichkeit, neue Aufgaben zu erhalten.
Blättler führt diese Ergebnisse (und viele andere Erkenntnisse der Umfrage) darauf zurück, dass eine gute Unternehmenskultur zunehmend wichtiger wird. Der perfekte Vorgesetzte ist laut Umfrage vor allem respektvoll, fair und unterstützend. Ein gutes Verhältnis im Team ist der Top-Motivationsfaktor; und Homeoffice wird immer wichtiger. 37,2 % der Befragten sind bereit, für ihren Job zu pendeln – sofern die Fahrzeit nicht länger als 30 Minuten dauert. Eine gute Unternehmenskultur, so Blättler, würde all diese Faktoren beachten: „Ich glaube, dass die Unternehmenskultur eine absolute Grundlage dafür ist, dass junge Leute ins Unternehmen kommen, dass sie begeistert sind und lange bleiben.“
DIE ARBEITSWELT AUS SICHT DER GEN Z
Illustration: Valentin Berger