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Die österreichische Wirtschaft ist stark von Familienunternehmen geprägt. Mehr als die Hälfte aller Unternehmen sind familiengeführt; im Tourismus sind es sogar fast 70%. Wenn ein Betrieb von einer Generation an die nächste übergeben wird, gibt es zahlreiche Themen, Hürden und Herausforderungen zu meistern: neben den wichtigen rechtlichen und steuerlichen Aspekten liegen vor allem in der zwischenmenschlichen Ebene zentrale Weichenstellungen für eine gelingende Übergabe und weitere positive Entwicklung des Betriebs.
Für Vater Lukas, 61, und Sohn Arthur Prodinger, 25, von der gleichnamigen Prodinger Steuer - und Unternehmensberatung sind Familienunternehmen eine Herzensangelegenheit. Selbst bald in 4. Generation in Familienhand, berät die Prodinger Gruppe mit Hauptsitz in Zell am See insgesamt über 8.000 Kunden nicht nur in sämtlichen steuerlichen und unternehmensrechtlichen Fragen – besonders Betriebsübergaben und Nachfolgeberatung bilden einen Schwerpunkt in der täglichen Beratung.
Und weil die beiden nicht nur steuerrechtliche Checklisten abarbeiten, sondern selbst aus erster Hand wissen, wie es ist, im eigenen Betrieb mit den Eltern zusammenzuarbeiten bzw. diesen übergeben zu bekommen, können sie ganz besonders auf die Bedürfnisse ihrer Kunden eingehen. In der Nachfolgeberatung verfolgen die beiden dabei vor allem eine grundlegende Maxime: Ziel muss immer das langfristige Bestehen des Unternehmens sein. Denn im Unterschied zu Menschen können Unternehmen theoretisch ewig weiterleben. Insofern gilt es, die Nachfolge immer am Unternehmen und nicht an den aktuellen Personen auszurichten. Frei von jeglichem Zwang muss auch die Entscheidung der jüngeren Generation, die Unternehmensführung nicht selbst übernehmen zu wollen, legitim sein. Oftmals finden sich dann wieder in der nächstfolgenden Generation willige und fähige Führungspersönlichkeiten. Denn Lukas Prodinger ist überzeugt davon, dass man nur das, was man auch gerne tut, wirklich gut machen kann:
Wenn wir das machen, was wir wollen,und das gut machen, dann ist der Erfolg ein Abfallprodukt.
Lukas Prodinger, Geschäftsführer und Gesellschafter der Prodinger Beratungsgruppe
Überhaupt müssen die familiären Zusammenhänge innerhalb eines Betriebs gar nicht so stark im Vordergrund stehen: „Ich sehe ein Unternehmen wie ein Orchester, in dem es zwar einen Dirigenten gibt, aber die tatsächliche Musik, der eindrucksvolle Klang, ist ein perfektes Zusammenspiel aus allen Einzelnen. In einer Familienstruktur spielen natürlich emotionale und persönliche Komponenten hinein, die die Harmonie dieses Zusammenspiels entweder beflügeln oder auch stören können. Aber nur in der Gesamtheit und im Zusammenwirken aller kann Großes entstehen.“, so Lukas Prodinger.
Für Sohn Arthur, der nach Abschluss seines Studiums bereits in den Betrieb eingestiegen ist und diesen in den kommenden Jahren übernehmen wird, sind die Werte Freiheit, Optimismus und Kreativität grundlegend für ein erfolgreiches Zusammenarbeiten der Generationen: „Ich schätze sehr, dass mir etwas zugetraut wird, dass ich Freiräume bekomme, Dinge ausprobieren und dabei manchmal sogar scheitern darf. Scheitern ist ja grundsätzlich etwas Wertvolles, denn darin liegt enormes, positives Lernpotenzial“. Darüber hinaus sind gegenseitiges Vertrauen und Wertschätzung wichtige Schlüsselfaktoren für eine gelingende Übergabe. Die familiäre Vertrautheit, die zwischen Eltern und Kindern besteht, bietet insofern eine ideale Voraussetzung, damit das Unternehmen dauerhaft weiterleben kann.