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Helsing, das mit einem Wert von 4,5 Mrd. US-$ zu Europas wertvollsten Rüstungs-Startups zählt, hat seine Strategie grundlegend geändert. Das Unternehmen, das bislang auf KI-gestützte Softwarelösungen für Militärs spezialisiert war, präsentierte kürzlich die Drohne HX-2. Diese hat eine Reichweite von 80 Kilometern und kann in Schwärmen operieren, um gepanzerte Fahrzeuge zu zerstören.
Mitgründer und CEO Torsten Reil hatte noch im September 2023 auf einer Konferenz in London betont, dass Helsing ein reines Softwareunternehmen sei. Nun erklärt Mitgründer Niklas Köhler, dass die HX-2 als effektiver Schutzschild gegen feindliche Landstreitkräfte entlang von Grenzen eingesetzt werden könne.
Das Startup hat seine neue Drohne entwickelt, weil bestehende Produkte den Anforderungen nicht entsprachen. Laut Reil plant Helsing, die HX-2 in Deutschland zu produzieren und jährlich zehntausende Einheiten herzustellen. Dabei sollen die Kosten unter denen vergleichbarer Systeme liegen.
Helsing, gegründet 2021, hat bislang 805 Mio. US-$ an Kapital aufgenommen, darunter 480 Mio. US-$ von den US-Investoren General Catalyst und Accel. Zu den Partnern des Unternehmens zählen Rheinmetall, Airbus und Saab. Helsing nutzt KI, um die Systeme von Kampfflugzeugen wie dem Eurofighter der deutschen Luftwaffe zu verbessern.
Die neue Strategie bringt Herausforderungen mit sich: Der Markt ist hart umkämpft, vor allem durch amerikanische und chinesische Anbieter sowie europäische Partner wie Saab und Airbus, die eigene Drohnenprogramme haben. Zudem hat der Krieg in der Ukraine gezeigt, dass vor Ort improvisierte Drohnen häufig effizienter sind als teurere, westliche Modelle, die unter elektronischen Störungen leiden.
Um sich weiter zu positionieren, hat Helsing ein Büro in Estland eröffnet und liefert der Ukraine ab Dezember 4.000 mit KI ausgestattete Drohnen. Diese günstigeren Modelle, HF-1 genannt, werden vor Ort von einem ukrainischen Partner produziert.
Mit seiner jüngsten Finanzierung plant Helsing, die Forschung und Entwicklung auszubauen und die östliche NATO-Grenze zu sichern. Während die ursprüngliche Strategie auf Software setzte, hat sich das Unternehmen entschieden, auch in die Hardwareentwicklung einzusteigen, um nachhaltige Innovationen im Verteidigungssektor voranzutreiben.
Tete: Iain Martin und David Jeans
Foto: sudetydronpl