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Eren Ozmen, die Vorsitzende und Miteigentümerin von Sierra Nevada Corp. (SNC), hat geschafft, was kaum jemand für möglich hielt: Ihre Firma erhielt vom US-Militär einen 13,1 Mrd. US-$ schweren Auftrag, um die nächste Generation der „Doomsday“-Flugzeuge zu bauen.
Diese speziell geschützten Flugzeuge dienen als fliegende Kommandozentralen für politische und militärische Führungskräfte im Falle eines nuklearen Angriffs oder anderer Katastrophen. Der Auftrag gilt als Meilenstein für SNC, das bisher im Schatten der großen Branchenführer wie Boeing stand, und könnte den Aufstieg des Unternehmens in die Top-Liga der Rüstungsindustrie bedeuten.
SNC, das 1994 von Eren und ihrem Mann Fatih Ozmen übernommen wurde, hat mit dem Gewinn dieses Projekts eine unerwartete Wendung genommen. Boeing, das in den 1970ern die aktuellen Doomsday-Flugzeuge (E-4B) entwickelte und seitdem mit ihrer Wartung beauftragt ist, galt lange als Favorit. Doch SNC gelang es, das Rüstungsunternehmen mit einem innovativen und kostensparenden Konzept zu überzeugen.
Um den Auftrag zu erhalten, ging SNC ein Risiko ein: Die Ozmens stimmten zu, einen Teil des Projekts zu Festpreisen umzusetzen und mögliche Kostenüberschreitungen selbst zu tragen. Doch im Gegensatz zu Boeing bei der neuen Air Force One, betrifft der Festpreis hier nur die Produktionsphase, sodass die Design- und Entwicklungsphase nicht durch unerwartete Kosten belastet wird.
Für die Ozmens könnte dieses Projekt den entscheidenden Schritt in die Riege der bedeutenden Rüstungsunternehmen darstellen. Bereits in den 1980er Jahren begannen die beiden, in dem damals kleinen Unternehmen zu arbeiten. Sie investierten frühzeitig in die Modernisierung der Infrastruktur und legten damit den Grundstein für den heutigen Erfolg. Mit SNC’s Erfahrung in der Modifizierung von Luftfahrzeugen und der engen Zusammenarbeit mit dem Militär ist das Unternehmen gut aufgestellt, die hohen Erwartungen der Air Force zu erfüllen.
Falls alles nach Plan läuft, wird SNC in den kommenden Jahren mit weiteren Großaufträgen rechnen können und plant, den Umsatz bis 2025 auf 4 Mrd. US-$ zu steigern und bis 2030 zu verdreifachen.
Text: Monica Hunter-Hart
Foto: www.sncorp.com