EM 2024: Ein Milliarden-Geschäft und Wegbereiter für nachhaltigen Fußball

Fußball-Europameisterschaften haben sich längst zu einem milliardenschweren Geschäft entwickelt. Während Fußballfans gespannt auf das Eröffnungsspiel der EM 2024 am 14. Juni in München warten, bei dem die DFB-Auswahl auf die schottische Nationalelf trifft, werfen wir einen Blick auf die wirtschaftlichen Fakten und Klimaschutzmaßnahmen, die diese Großveranstaltung in Deutschland begleiten.

 

 

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Die UEFA erwartet Gesamteinnahmen von 2,4 Mrd. €, was einer Steigerung von 26 % gegenüber der EM 2016 (wegen der Coronavirus-Pandemie im Jahr 2021 wird ein Vergleich zur EM 2016 gezogen) entspricht. Der größte Anteil der Einnahmen wird aus den Übertragungsrechten generiert, die voraussichtlich 1,44 Mrd. € einbringen. Kommerzielle Rechte werden weitere 568 Mio. € beitragen, und die Einnahmen aus dem Ticketverkauf werden auf 300 Mio. € geschätzt.

Nike, Adidas und Puma, die drei größten Sportartikelhersteller der Welt, haben in der Vergangenheit erheblich von großen Fußballturnieren profitiert. Während der WM 2010 in Südafrika konnte Adidas die Zahl der verkauften Trikots verdoppeln, und Nike verzeichnete im WM-Quartal 2014 einen Umsatzanstieg von 15 % im Vergleich zum Vorjahr. Die Performance der von diesen Marken ausgerüsteten Teams bei der EM 2024 wirkt sich direkt auf die Verkaufszahlen und damit auf die Unternehmensgewinne aus. Sowohl die österreichische als auch die Schweizer Nationalmannschaft laufen in Trikots von Puma auf. Beiden Teams werden vom Wettanbieter Bwin moderate Chancen auf den EM-Titel eingeräumt. Wer auf eines der beiden Länder setzt, kann sich im Erfolgsfall über das 51-fache seines Einsatzes freuen. Das DFB-Team, das von Adidas ausgestattet wird, hat immerhin eine Wettquote von 1:6.

Auch die Reise- und Tourismusbranche wird von der EM 2024 profitieren. Es werden rund 2,7 Millionen Stadionbesucher und etwa 7 Millionen Fans in den Fanzonen erwartet, was für einen Anstieg an Übernachtungen und Umsätze im Hotel- und Gastgewerbe sorgt. Die Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT) rechnet mit einem zusätzlichen Übernachtungsvolumen von bis zu vier Prozent an den Spieltagen in den zehn Austragungsstädten. Unternehmen wie Sixt und Lufthansa sind große Profiteure von der erhöhten Reiseaktivität. Laut dem Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) wird Deutschland durch die EM 2024 zusätzliche Tourismuseinnahmen in Höhe einer Viertelmilliarde Euro verzeichnen.

Trotz der potenziellen Einnahmen bringt die EM 2024 auch erhebliche Ausgaben mit sich. Die UEFA hat ein Budget von 645,5 Mio. € veranschlagt, das unter anderem Kosten für Stadionmieten, Produktion der TV-Bilder, Volunteers, Transport und Sicherheit abdeckt. Die deutschen Städte müssen ebenfalls investieren, um die notwendige Infrastruktur zu verbessern und Fanzonen zu organisieren. Allein Berlin plant Ausgaben von 56 Mio. € für Mobilität, Verwaltung und Fanzonen. Neben den wirtschaftlichen Aspekten stehen auch Nachhaltigkeitsziele im Fokus der EM 2024. Die UEFA hat sich zum Ziel gesetzt, die CO₂-Emissionen des Turniers zu reduzieren. Dazu zählen subventionierte Bahnreisen für Fans und Projekte zur Förderung eines umweltbewussten Amateurfußballs in Deutschland. Der chinesische Elektroautohersteller BYD ist offizieller Sponsor im Bereich der E-Mobilität und trägt zur Umsetzung dieser Nachhaltigkeitsinitiativen bei. BYD erzielte im Jahr 2023 einen Umsatz von rund 78,6 Mrd. € und ist bekannt für seine technologischen Innovationen in den Bereichen Elektronik, Automobil und erneuerbare Energien. Adidas, ebenfalls offizieller Sponsor, verfolgt seit 2008 mit seinem „Green Company“-Programm kontinuierliche Verbesserungen im Energie- und Wasserverbrauch sowie im Abfallmanagement. Das Unternehmen hat sich verpflichtet, seine CO₂-Emissionen bis 2030 um 30 % zu senken. Die EM 2024 stellt somit nicht nur eine sportliche, sondern auch eine wirtschaftliche und ökologische Chance dar, deren erfolgreiche Umsetzung von der effektiven Realisierung der geplanten Maßnahmen abhängt.

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