Elon Musk und die Kettensäge: Symbol für Wandel oder Warnsignal?

Elon Musk sorgt wieder einmal für Schlagzeilen. Diesmal mit einer Kettensäge – geschenkt von Argentiniens Präsident Javier Milei. Auf der konservativen CPAC-Konferenz in Washington D.C. schwenkte er das Gerät triumphierend und rief: „Das ist die Kettensäge der Bürokratie!“

Beim Publikum kam das gut an. Doch an der Börse dürfte das Echo gedämpfter sein. Denn in der Wirtschaftsgeschichte haben radikale Sparprogramme selten nachhaltigen Erfolg. Ein warnendes Beispiel: Albert „Chainsaw Al“ Dunlap.

Mitte der 1990er-Jahre als knallharter Sanierer gefeiert, sollte er den Haushaltsgerätehersteller Sunbeam retten. Die Aktie schoss in die Höhe, Investoren waren begeistert. Doch Dunlap spielte ein gefährliches Spiel.

Sein Rezept: Massenentlassungen, knallharte Kostensenkungen, fragwürdige Bilanztricks. Kaum angetreten, strich er Jobs, schloss Werke und versprach goldene Zeiten. Doch die Realität sah anders aus. Sunbeam stand in harter Konkurrenz zu Walmart und Co. – Preisdruck inklusive.

Um Zeit zu gewinnen, griff Dunlap tief in die Trickkiste. Hohe Abschreibungen, die später als Gewinne auftauchten. Kunden wurden gedrängt, früher zu bestellen – so wurden Umsätze vorgezogen.

Zunächst ging die Rechnung auf. 1998 kaufte Sunbeam für 2,2 Mrd. US-$ den Campingausrüster Coleman. Finanziert durch Schulden. Doch dann krachte das System. Die Aktie fiel, die Schuldenlast erdrückte das Unternehmen. Dunlap wurde gefeuert, Sunbeam meldete Insolvenz an, Investoren verloren Milliarden. Später klagte ihn die SEC wegen Bilanzbetrugs an.

Was bleibt? Die Frage, ob Musks Kettensäge für echten Wandel steht – oder für den nächsten großen Absturz.

Text: Matt Schifrin
Foto: Michael Fenton

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