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Sowohl in Österreich als auch über die Landesgrenzen hinaus wächst die Begeisterung an Online Casinos. Der weltweite Markt ist aktuell mehr als 300 Milliarden US Dollar wert, Tendenz steigend. Und dennoch stammt das Österreicher Glücksspielgesetz aus dem Jahr 1989. Wie hält eine Regulierung, die deutlich vor der Digitalisierung verfasst wurde, im heutigen Zeitalter stand?
Immer mehr Experten der Glücksspielbranche fordern deshalb eine Änderung in der offiziellen Legislatur ein. Der folgende Artikel betrachtet den aktuellen Stand der Online Casino Regulierung in Österreich, befasst sich mit dem Wandel, den die Welt der Casinos in den letzten Jahren durchgemacht hat und wirft einen Blick in die Zukunft der Online Casinos in Österreich.
Die aktuelle Landschaft des Glücksspiels
Seit dem Jahr 1989 regelt das Glücksspielgesetz alle offiziellen Angelegenheiten rund um die Welt der Casinos und Spielhallen. Wo früher an filzbezogenen Tischen Poker, Roulette und Baccarat gespielt wurde, dominieren heute vor allem Spielautomaten - und das nicht nur in den traditionellen Casinos. Die unterliegen jedoch einem Monopol des Staates, dem Verband Casinos Austria AG.
Im Netz können Spieler ihr Glück aber auch versuchen. Plattformen wie Zamsino bieten Spielern eine große Auswahl an Spielautomaten und Tischspielen, die sie je nach Vorliebe von Zuhause aus und sogar unterwegs auf dem Smartphone spielen können. Die Online Casinos sind eine beliebte Alternative zum traditionellen Klassiker und bieten den Spielern viele Freiheiten.
Rechtliche Grundlagen in Österreich
Obwohl das Glücksspiel im Netz legal ist, darf es offiziell nur von örtlich lizensierten Plattformen angeboten werden. Diese Lizenzen sind jedoch stark begrenzt, was dafür sorgt, dass nur wenige Online Casino Plattformen ihre Spieler tatsächlich auf dem österreichischen Markt anbieten können.
Es nutzen aber rund 900.000 Österreicher regelmäßig Glücksspielangebote im Netz und der österreichische Markt ist in dieser Branche zwischen 2019 und 2023 um über 60% gewachsen. Und trotzdem herrschen unklare Zuständigkeiten zwischen dem Bund und den Ländern, was zusätzlich dafür sorgt, dass immer mehr Experten kopfschüttelnd um eine Änderung bitten.
Gerade bei der Frage um das Mobile Gaming, also das Spielen auf dem Smartphone, unabhängig davon, wo sich der Nutzer befindet, herrscht Unsicherheit. Gesetze, die vor mehr als 30 Jahren in Kraft getreten sind, kannten diesen Umstand eben noch nicht.
Die Welt der Online Casinos
Moderne Online Casinos zeichnen sich unter anderem dadurch aus, dass Spieler ihre Dienste rund um die Uhr in Anspruch nehmen können. Sie müssen dazu weder lange Fahrtzeiten auf sich nehmen, noch schicke Kleidung tragen. Außerdem können sie mit attraktiven Boni und einer großen Auswahl an Spielen rechnen - alles Aspekte, die das Spiel im Netz grundlegend attraktiv machen.
Allerdings haben viele Online Casinos offizielle Lizenzen aus anderen Ländern. So zählt eine Lizenz aus Malta zu den sichersten, die man auf dem Markt aktuell in Anspruch nehmen kann, und innerhalb der Europäischen Union ist diese Lizenz auch legal, doch da das österreichische Recht eigentlich nur österreichische Plattformen zulässt, kommt es hier schnell zum Konflikt. Denn die Spieler können nach wie vor auf den internationalen Plattformen spielen, doch ihnen fehlt auf diesen Seiten der österreichische Verbraucherschutzstandard.
Der Druck zur Modernisierung
Doch wer fordert eigentlich eine Veränderung in der österreichischen Regulierung? Zum einen sind es die politischen Parteien selbst, die eine Änderung anstreben. Sie wollen sicherstellen, dass ihre Konsumenten geschützt sind diskutieren seit einer ganzen Weile über das Ende des Monopols der Casinos Austria AG.
Aber auch die privaten Anbieter der Glücksspielszene sehnen sich nach einer Änderung. Sie fordern faire Wettbewerbsbedinungen und wollen auf den Markt genau so zugreifen können wie die bereits zugelassenen Online Casinos. Das sollte auch im staatlichen Interesse sein, denn Österreich verliert jedes Jahr eine große Summe an Steuereinnahmen an die ausländischen Anbieter.
Im Jahr 2022 zum Beispiel wurden in der Welt des Glücksspiels schätzungsweise um die 500 Millionen Euro umgesetzt. Große Anteile davon wurden zwar in Österreich erspielt, landeten aber schlussendlich im Ausland, wo die Online Casinos ihre Lizenzen haben.
Das Paradebeispiel Finnland
Ein ähnliches System wie in Österreich herrscht auch im nordischen Finnland. Auch hier herrscht ein Monopol, doch das sieht ganz anders aus als in Österreich. Hier wurde die Regulierung nämlich bereits überarbeitet und an die modernen Gegebenheiten angepasst.
Das bedeutet, dass die Situation der Online Casinos sorgfältig analysiert wurde und die Regierung bereits moderne Regeln und Schutzmechanismen erhoben hat. Österreich muss also nicht sein gesamtes System verändern, sondern kann sich einfach das ein oder andere von Finnland abschauen.
Herausforderungen im aktuellen System
Eines ist nämlich klar: Hat ein Unternehmen eine europäische Lizenz, ist diese eigentlich in Österreich gültig. So lässt sich ein Verbot nur schwer durchsetzen. Außerdem hat der Europäische Gerichtshof (EuGH) unterschiedliche Urteile erhoben, die die Zulässigkeit nationaler Monopole in dieser Branche nicht klar auslegt.
Außerdem macht auch die Technik immer weitere Fortschritte. Kryptowährungen und dezentrale Plattformen machen es immer schwerer, den Markt zu kontrollieren - ein weiterer Grund dafür, dass die österreichische Regierung über ihren Tellerrand schauen und die Industrie ganz neu analysieren muss, anstatt auf veralteten Regeln zu beharren.
Mögliche Reformansätze und ein Blick in die Zukunft
Die Einführung eines transparenten Lizenzmodells für in- und ausländische Anbieter könnte diese Probleme beseitigen. Sie würden der österreichischen Regierung höhere Steuereinnahmen garantieren, klare rechtliche Rahmenbedingungen schaffen und dafür sorgen, dass Spieler problemlos auf ihre Lieblingsseiten zugreifen könnten.
Es mag also Zeit sein, das veraltete Monopol in der Vergangenheit zu lassen, die Gesetze im Sinne der Wirtschaft und der Konsumenten zu überarbeiten und so für einen modernen Markt einzustehen.