Mit dem FORBES-NEWSLETTER bekommen sie regelmässig die spannendsten Artikel sowie Eventankündigungen direkt in Ihr E-mail-Postfach geliefert.
Nach der Gründung des Business-Banking Startups Penta im Jahr 2017 kehrt Jessica Holzbach nach fünf Jahren mit ihrem neuen Start-up Pile unter die Gründer zurück.
Im April 2022 gründete Jessica Holzbach das Fintech Start-up Pile, einen Crypto-as-a-Service-Anbieter, der Unternehmen Zugang zu dezentralen Finanzprodukten für ihre Endkunden schafft. Dezentrale Finanzprodukte werden zum Beispiel über „Smart Contracts” in einer Blockchain gehandelt und brauchen keine Intermediäre wie Banken. Das Startup mit Hauptsitz in Berlin hat Holzbach mit den Tech-Gründern Balazs Deme, Benedetta Ludovisi und Jeannine Klein zusammen auf die Beine gestellt. Mitte Mai 2022 hat Pile vor, das Geschäft mit Pilotkunden zu launchen.
Damit setzt Holzbach auf die rasend schnell wachsende DeFi (Decentralized Finance) Branche. Laut Statista ist der Umsatz mit dezentralen Finanzprodukten in den letzten drei Jahren von 400 Mio. US-$ auf weit über 50 Mrd. US-$ pro Tag im Mai 2022 angestiegen.
Ein Beispiel für den Unterschied zwischen regulären Finanzprodukten und denen in der dezentralen Welt sind Zinsen. Auf herkömmlichen Bankkonten bekommt man wenig bis keine Zinsen. In der dezentralen Welt hingegen kann man mit geringem Risiko 4-5%, bei hohem auch bis zu 20% an Zinsen verdienen. Allerdings ist der Zugang zu diesen Finanzprodukten, die auf Blockchains basieren, komplexer, und genau da will Pile ansetzten. Zur Gründung des Startups sagt Holzbach: „Wir haben natürlich das Glück, dass wir Know-How aus unseren vorherigen Unternehmungen mitbringen können, das hat es ein bisschen einfacher gemacht.”
Mit Penta versuchte Holzbach damals, Banking schneller und benutzerfreundlicher für Businesskunden zu machen. Allerdings verließ sie nach fünf Jahren als Chief Customer Officer (CCO) das Unternehmen im April 2021 (sie ist weiterhin als Gesellschafter tätig). Als Hauptgrund nannte sie die Suche nach einer neuen Herausforderung. Nach ihrem Abgang wechselte Holzbach die Seite und kam als Investorin und Beraterin des N26-Investors Ilavska Vuillermoz Capital zurück. Innerhalb eines Jahres investierte sie in zahlreiche Fintech Startups und merkte bei ihren Gesprächen mit Gründern, dass sie selbst gründen und nicht nur als Investorin agieren wollte.
Schon in ihrer Kindheit war Holzbach fasziniert von den Hochhäusern im Frankfurter Bankenviertel. Nach einem Master in Finance an der Nova School of Business and Economics in Lissabon und einem Praktikum in einer Bank, wo sie die intransparente Vergabe von Krediten an Unternehmen erlebte, gründete sie zusammen mit Luka Ivicevic und Lav Odorovic ihr erstes Fintech Start-up Penta. Damit ergatterten die drei Gründer einen Spot auf der Forbes Europe 30 Under 30 List 2020.
Mit Pile hat Holzbach nun vor, zwei Sektoren zu vereinen: „Wir kommen einmal von der Fintech-Seite, einmal von der Blockchain-Crypto-Seite und bauen jetzt Pile als Brücke zwischen diesen beiden Welten”, so die Gründerin.