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Die FIFA hat die Club-Weltmeisterschaft 2025 mit einer einzigen Ankündigung in ein milliardenschweres Mega-Event verwandelt. Was anfangs als seichte Testspiele abgetan wurde, hat sich nun zu einem der lukrativsten Turniere im Weltfußball entwickelt. Die FIFA verkündete, dass das Preisgeld für die 2025er Ausgabe bei 1 Mrd. US-$ liegen wird – mehr als doppelt so viel wie bei der WM 2022 in Katar.
Das bedeutet: Die Club-Weltmeisterschaft ist nun das finanzkräftigste Turnier im Fußball – und übertrifft sogar das Preisgeld der Weltmeisterschaft. Während die genaue Verteilung des Geldes noch verhandelt wird, ist eines klar: Der Sieger könnte mit rund 95 Mio. US-$ rechnen. Auch die Verlierer des Finales könnten noch 68 Mio. US-$ einstreichen, und selbst Teams, die früh ausscheiden, hätten immerhin 20 Mio. US-$ in Aussicht.
FIFA selbst wird keinen Cent des Preisgeldes behalten, sondern die 2 Mrd. US-$ Budget vollständig für das Turnier und Solidaritätszahlungen an nicht teilnehmende Clubs verwenden.
Für die großen europäischen Clubs bedeutet dies eine riesige Chance, ihre Finanzen zu boosten. Normalerweise bringen Preseason-Touren 10 bis 20 Mio. US-$ ein. Die Club-Weltmeisterschaft jedoch könnte mehr als das Fünffache dieser Summe einbringen. Das Preisgeld allein wäre schon ein gewaltiger Vorteil, auch ohne zusätzliche Einnahmen aus Merchandising oder Sponsoring.
Ein Teil des Geldes könnte direkt an die Spieler fließen, aber der größere Vorteil liegt bei den Clubs, die mit dem Geld ihre Financial Fair Play-Konten auffüllen könnten. Das ist besonders wertvoll in Zeiten, in denen der finanzielle Druck auf die Vereine wächst.
Kritiker werfen der FIFA vor, dass ein so riesiges Preisgeld die Kluft zwischen den großen europäischen Clubs und dem Rest der Welt weiter vergrößert. So könnten Teams wie Real Madrid, Chelsea oder Manchester City mit einem Gewinn der Club-WM noch mehr Top-Spieler verpflichten, was ihren Erfolg in der Champions League und der nächsten Club-WM weiter zementieren würde.
Ob man nun Infantino’s Aussage teilt, dass die Club-Weltmeisterschaft der „Höhepunkt des Vereinsfußballs“ sei, oder nicht – das Preisgeld macht sie definitiv zu einem Gamechanger. Ein gewaltiges Geschäft, bei dem alle Teilnehmer profitieren. Aber wie immer gibt es auch die Frage der Fairness.
Text: Steve Price
Foto: My Profit Tutor