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Nespresso ist als Lifestyle- und Premium-Kaffeekapsel-Anbieter und -Hersteller weltweit bekannt. Mittlerweile konnte sich das Unternehmen dank strategischer und zukunftsfähiger klimapolitischer Entscheidungen auch in der Nachhaltigkeitswirtschaft einen Namen machen. Das Ziel: Net Zero bis 2035. Wie Nespresso das erreichen will und was sich auf dem B2B-Markt des Kaffee-Unternehmens bisher getan hat, erzählen Marianne Neumüller-Klapper, verantwortlich für Nachhaltigkeit bei Nespresso Österreich, und Commercial Director Alexander Priester im Gespräch.
Nespresso hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2035 eine Net-Zero-Bilanz zu ziehen. Was genau bedeutet Net Zero eigentlich?
Marianne Neumüller-Klapper: Grob gesagt, bedeutet Net Zero das komplette Ausgleichen aller ausgestoßenen CO2-Emissionen. Dabei versucht man, die Menge an Treibhausgasen, die in die Atmosphäre freigesetzt wird, durch Maßnahmen zur Reduzierung und Kompensation auf null zu reduzieren. Für uns ist es ein ganz entscheidendes Ziel, das sich eigentlich schon seit der Einführung unseres Recyclingsystems 2009 in unserer Philosophie manifestiert hat.
Welche Maßnahmen müssen denn getroffen werden, damit das Net-Zero-Ziel erreicht werden kann?
M. N.-K.: Bei unseren Maßnahmen geht es wirklich darum, den Kaffeeanbau zu optimieren. Wenn man sich eine Tasse Kaffee anschaut, kommt nämlich die Hälfte der CO2-Emissionen aus dem Anbau. Sprich, das ist das große Problemkind, das es zu verbessern gilt. Wie optimieren wir also den Kaffeeanbau, um das Net-Zero-Ziel zu erreichen? Regenerative Landwirtschaft ist dabei ein wichtiges Stichwort. Ganz konkret bedeutet es, dass auf unseren Anbauflächen Schattenbäume gepflanzt werden, die Kreislaufwirtschaft mit natürlicher Düngung und Kompostierung gefördert wird und auch dass wir die Anbauflächen auf den Terrassenbau umgestellt haben, der schlussendlich den Ertrag einzelner Bäume steigert.
Gleichzeitig hat sich bei Nespresso viel im Recycling-Sektor getan. Wie versucht Nespresso konkret den Aluminium-Abfall zu verringern und warum verwendet Nespresso überhaupt die häufig negativ behafteten Aluminiumkapseln?
M. N.-K.: Aluminium ist ein hervorragendes Material, um unseren Kaffee frisch und geschmacklich intensiv zu halten, denn jede Sekunde, die gemahlener Kaffee an der Luft ist, verliert er an Geschmack. Mit dem Aluminium-Kapsel-System bleibt unser Kaffee also geschmacklich intensiv und frisch. Insgesamt benötigt man deswegen auch weniger Kaffeepulver als bei herkömmlichen Maschinen. Gleichzeitig ist Aluminium ein Material, das sich nahezu unendlich oft recyceln lässt, was wir auch seit 2009 mit unserem eigens kreierten Recycling-Konzept tun. Unsere Kunden können in über 2.000 Sammelstellen ihre gebrauchten Kapseln zurückbringen und diese recyceln lassen. So haben wir es geschafft, dass 39 % aller in Österreich verkauften Kapseln recycelt werden.
Seit einigen Jahren bietet Nespresso auch ein eigenes Kapselsystem für Unternehmen an. Warum eignet sich das Nespresso-System so gut für den B2B-Verkauf?
Alexander Priester: Bei Nespresso Professional entwickeln wir mit unseren vielfältig einsetzbaren Maschinen Kaffeelösungen, die für das Büro, Homeoffice und die Gastronomie bzw. Hotellerie flexibel einsetzbar sind. Zudem arbeiten wir laufend an unseren Systemen und Maschinen – damit sie noch einfacher zu bedienen sind, energieeffizienter arbeiten und je nach Modell für den Betrieb im Selfservice oder die Bewirtung von zahlreichen Gästen geeignet sind.
Ins Kapselgeschäft sind ja mittlerweile auch Konkurrenz-Unternehmen eingestiegen. Wie hebt sich Nespresso da vor allem im B2B-Geschäft hervor?
A. P.: Um das Aluminium der gebrauchten Kapseln möglichst lange im Wertstoff-Kreislauf zu halten, hat Nespresso 2009 ein eigenes Recycling-System in Österreich ins Leben gerufen. Mit dem Ziel, die Rückgabe gebrauchter Kapseln so einfach wie möglich zu machen: So stehen unseren Business-Kunden über 1.600 Nespresso-Sammelstellen zur Verfügung, darunter unsere Nespresso-Boutiquen, Postpartner sowie Altstoffsammelstellen in ausgewählten Gemeinden. Ab einem bestimmten Kapselvolumen stellen wir am Kundenstandort auch Recycling-Container zur Verfügung.