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„Meine Mission ist es, Unternehmern und Unternehmerinnen die Augen zu öffnen, damit Social Media als das erkannt werden, was sie tatsächlich sind: eine Geheimwaffe unserer Generation“, sagt der 22-jährige Philip Mooshammer, der kurz nach seinem 19. Geburtstag Saint Media gegründet hat. Heute unterstützt der Jungunternehmer europaweit Parteien und Unternehmen beim E-Recruiting, der automatisierten Kundengewinnung und der Bekanntheitssteigerung.
Sie haben mit 22 Jahren schon ein großes Wegstück Karriere hinter sich gebracht. Schildern Sie uns Ihren Werdegang und erzählen Sie uns ein wenig darüber, woher Ihre Motivation für das Unternehmertum kommt?
Kaum zu glauben, aber seit meinem 16. Geburtstag wollte ich selbstständiger Unternehmer sein. Meine Motivation, dies zu erreichen, wuchs von Jahr zu Jahr. Der Grund dafür war mein Taschengeld: Damals bekam ich nur 50 € Taschengeld im Monat. Natürlich reichte das nicht, und ich musste auf die meisten Freizeitaktivitäten mit meinen Freunden verzichten. Seitdem ließ mich der Gedanke, mein eigenes Unternehmen zu gründen, einfach nicht mehr los. Die unbegrenzten Möglichkeiten und Freiheiten, die man als Unternehmer hat, vergleiche ich gerne mit einem Videospiel – „Sky is the limit“, denn als Selbstständiger setzt man sich seine eigenen Grenzen. In einer Firma ist man immer abhängig vom Chef und kann sich seine eigenen Ziele fast nicht setzen. Es fühlt sich so an, als ob man immer auf demselben Level bleibt. Ich möchte stetig neue Levels in meinem Leben und meiner Firma erreichen, und am Ende des Tages ist es für mich spannend zu sehen, was ich als Einzelperson schaffen kann und wo die Grenze liegt.
Wie kam es zur Gründung von Saint Media? Wie sah Ihr Weg bis dorthin aus?
Als 16-Jähriger habe ich angefangen, nach Möglichkeiten zu suchen, wie ich neben der Schule Geld verdienen kann, und bin dabei auf den Bereich Affiliate-Marketing gestoßen. Durch Landingpages wurden Produkte vermarktet und über die sozialen Medien verkauft. Das Thema Werbeanzeigen und Landingpages ließ mich seitdem nicht mehr los. Nebenbei begannen Network-Marketing-Firmen, mich zu rekrutieren. Ich blieb für über ein Jahr im Network-Marketing. Zu dieser Zeit hielt ich Vorträge für die Firma, fuhr auf alle möglichen Events mit und versuchte, andere Menschen als Partner zu gewinnen. De facto verdiente ich mit Network-Marketing über ein Jahr nichts, da mir das System zu undurchsichtig war. Ich konnte aber extrem viel Erfahrung im Bereich Kaltakquise, Leadership und Mindset sammeln.
Nach einem Jahr im Network-Marketing, bevor ich 18 wurde, habe ich bei einem Finanzdienstleister als Außendienstmitarbeiter angefangen. Dort habe ich aber relativ rasch herausgefunden, dass dieser Bereich nichts für mich ist. Mit 19 Jahren, kurz vor der Matura, gründete ich mein eigenes Unternehmen Saint Media und nahm an mehreren Mentorings deutscher Marketingexperten wie Nick Geringer teil. Außerdem hatte ich im Onlinemarketing bereits Expertise, da ich bis zu dem Zeitpunkt nebenbei Affiliate-Marketing betrieb. Diese Mentorings begleiteten mich von meinen ersten Schritten als Unternehmer bis heute. Ein paar Monate nach meiner Gründung schaffte ich die Matura. Danach musste ich noch den verpflichtenden Zivildienst absolvieren. Mein Alltag in dieser Zeit sah so aus: In der Mittagspause machte ich meine Akquisitionsanrufe, abends habe ich E-Mails beantwortet und nachts habe ich gearbeitet. Zu dieser Zeit hatte ich meist unter fünf Stunden Schlaf. Als die neun Monate verstrichen waren, konnte ich endlich ein neues Kapitel als komplett selbstständiger Unternehmer aufschlagen und mich Vollzeit auf meine Arbeit konzentrieren.
Ich möchte stetig neue Levels in meinem Leben und meiner Firma erreichen, und am Ende des Tages ist es für mich spannend zu sehen, was ich als Einzelperson schaffen kann und wo die Grenze liegt.
Philip Mooshammer
Was genau bietet Saint Media an?
Wir bei Saint Media bieten Leadgenerierung und Funnelaufbau an, das bedeutet, wir haben uns darauf spezialisiert, durch gezieltes Werben auf Social Media neue Bewerber und Kundenanfragen für unsere Klienten zu gewinnen. Darüber hinaus bieten wir auch Services im Bereich Video/Fotografie sowie im Grafikdesign an. Vom Werbemittel – wie Grafiken, Imagevideos et cetera – über Landingpages und Funnels bis hin zur fertigen Kampagne bieten wir alles aus einer Hand an. Wir drehen Employer-Branding-Videos, um potenziellen Bewerbern möglichst authentisch das Arbeitsklima, die neuen Kollegen, die Benefits zu präsentieren und die Arbeitgebermarke zu stärken. Mit einem Klick von der Werbung kommt man auf unsere sogenannten Funnels – in diesem Funnel werden die Stellen näher beschrieben und Interessenten digital vorqualifiziert. Wenn ein Bewerber nicht den gewünschten Kriterien des Arbeitgebers entspricht, wird er vom System disqualifiziert und nicht an unseren Klienten weitergeleitet. Das funktioniert für Stellen in der Produktion, aber etwa auch für Managementpositionen.
Was hebt Saint Media von anderen vergleichbaren Anbietern ab?
Ich bin seit 2016 im Geschäft, bringe eine Menge Erfahrung mit und kann mit Überzeugung bestätigen, dass sich meine Kampagnen qualitativ deutlich von den anderen abheben. Bei konkurrierenden Agenturen, die mehr auf Masse setzen, sind die Anzeigen zum Beispiel manchmal sehr ähnlich und sie setzen auch auf einfache Layouts. Am Ende bringt der Service der Konkurrenz zwar Bewerber, aber nicht in der Anzahl und nicht in der Qualität, die sich der Kunde wünscht, weil sich die Anzeigen der Konkurrenz dann nicht mehr wirklich voneinander unterscheiden. Derzeit ist die Leistung von Anzeigen auf sozialen Medien sehr stark von der Einzigartigkeit und Qualität des Werbemittels abhängig. Man sollte also immer darauf achten, dass man einzigartige Kampagnen erstellt – wer das schafft, performt deutlich besser. Was auch speziell bei uns ist: dass wir für jeden Kunden ein Marketing-Mastermind der Sonderklasse anbieten. Langfristig will ich mit Saint Media nicht einfach nur eine Dienstleistungsagentur aufbauen, ich möchte eine Community schaffen; eine Community bestehend aus den Top-Marketingmanagern aus aller Welt und allen Branchen. Als mein Kunde haben Sie die Chance, Teil davon zu werden. In diesem elitären Mastermind werden wöchentlich Videocalls abgehalten. Wir werden jede Woche neue Themen schulen und anschließend in den Austausch gehen. Sie haben als unser Kunde die Chance, mit Markenverantwortlichen von Ferrari, XXXLutz, Bentley und vielen weiteren zu sprechen, sich auszutauschen und voneinander zu lernen. Zudem werden wir uns live Ihre Kampagnen ansehen und diese optimieren. Das ist, glaube ich, ein Vorteil, den keine andere Agentur so schnell bieten kann – mit den Kollegen bei zum Beispiel Ferrari und Maserati zusammenzusitzen und über aktuelle Trends und Kampagnen zu sprechen.
Die Kunden von Saint Media reichen von Ferrari, Maserati, Lamborghini und Bentley bis hin zu XXXLutz und der Gohm Group. Gibt es Projekte, die Ihnen besonders am Herzen liegen oder lagen?
Grundsätzlich liegt mir jedes Projekt am Herzen, da ich auch nur Firmen akquiriere, welche ich auch wirklich betreuen möchte. Als Ferrari-Fan erfüllt es mich trotzdem extrem mit Stolz, nahezu alle wichtigen deutschsprachigen Standorte im Bereich Recruiting betreuen zu dürfen. Ein spannendes Projekt in der Vergangenheit war, die Landtagswahlkampagne einer Partei auf Social Media zu führen. Wir produzierten mehrere Videos zu gesellschaftlich relevanten Themen und strahlten diese zielgruppenorientiert auf Social Media aus. Dadurch konnten wir einige Wähler und Wählerinnen begeistern. Außerdem haben wir Kundenanfragen für den Ferrari Roma und den Maserati Levante im deutschsprachigen Raum generiert. Hier übernahmen wir den Videoschnitt und bauten die dazugehörigen Landingpages und Kampagnen für die jeweiligen Marken.
Der Fachkräftemangel beschäftigt viele Unternehmen – auch Ihre Kunden? Worin sehen Sie die Gründe dafür und wie könnte man Ihrer Meinung nach gegensteuern?
Ich glaube, dass dieses Problem stark generationenabhängig ist. Es hängt auch eng mit dem Trend zur Selbstverwirklichung in unserer Generation zusammen, was an sich keine schlechte Sache ist. Natürlich sollte jeder seine begrenzte Zeit nutzen und das tun, was ihm wirklich Spaß macht – aber das sorgt unter anderem auch dafür, dass wir weniger Lehrlinge bekommen, denn durch den Einfluss der Eltern und der Umwelt und den Drang, das Maximum aus seiner Karriere herauszuholen, fangen viel mehr Menschen ein Studium an, um später ein hohes Gehalt zu bekommen und in hoher Position in eine Firma einzusteigen. In der Praxis sieht es natürlich ganz anders aus, als die meisten Menschen sich das vorstellen. Und was eigentlich lustig ist, ist, dass der Spieß umgedreht wird, denn letztendlich werden die Handwerker aufgrund ihrer Knappheit immer mehr verdienen. Das ist einfach eine Dynamik von Angebot und Nachfrage. Trotzdem kann man sich bestimmte Maßnahmen überlegen, um dem Problem entgegenzuwirken. Die naheliegendste ist, die Löhne der Lehrlinge nach oben zu schrauben. Außerdem können mehr betriebliche Exkursionen in den Schulen hilfreich sein, damit die jungen Leute die Vielschichtigkeit der Berufe erkennen. Es reicht nicht aus, dass man nur zwei Wochen Pflichtpraktikum im Sommer hat. Die Lehre muss attraktiver vermarktet werden und es sollte für die jungen Leute auch im Unterricht mehr Einblicke in die Lehre geben. Darüber hinaus ist es bei Handwerksbetrieben zunehmend der Fall, dass die gesamte Unternehmensphilosophie nicht sehr gut präsentiert wird. Die Betriebe tun sich sehr schwer, ihr Betriebsklima nach außen hin richtig darzustellen. Für einen potenziellen Bewerber ist es interessant zu sehen, welches Equipment innerhalb der Firma genutzt wird, wie die Mitarbeiter miteinander umgehen und wie die Büros von innen aussehen. Und genau hier ist Werbung in den sozialen Medien so wichtig, weil die jüngere Generation dort ihre Zeit verbringt und man im Videoformat kostengünstig werben kann.
Abschließend ein Blick in die Zukunft: Was sind Ihre Zukunftspläne und -wünsche für Saint Media und für sich selbst?
Wir wollen uns mit Saint Media weiterhin auf einen kleineren Kundenstamm fokussieren, um die Qualität bestmöglich zu sichern. Langfristig will ich mit Saint Media nicht einfach nur eine Dienstleistungsagentur aufbauen, ich möchte eine Community schaffen. Auf kurze Sicht werde ich weiterhin junge, motivierte Menschen ins Boot holen. Diese werden von mir zu Experten in einem spezifischen Bereich weitergebildet. Saint Media sollte nicht zu einer Fließbandagentur mit 100 Angestellten und Tausenden Projekten werden. Wir wollen uns auf einen exklusiven Kundenstamm konzentrieren und ein Team von maximal 20 Personen aufbauen. Außerdem sind wir gerade dabei, Platzhirsche aller Branchen zu akquirieren, um das Mastermind-Projekt weiter voranzutreiben. Mein persönlicher Zukunftswunsch ist es, irgendwann mit den Gewinnen neue Start-ups mit guten Ideen und Werten zu unterstützen. Ich würde gerne als Investor Start-ups den Markteintritt erleichtern und ihnen das Netzwerk meiner Community zur Verfügung stellen.
Der 22-jährige Philip Mooshammer sieht Social Media als Geheimwaffe für Unternehmen. Saint Media bietet neben E-Recruiting und Kundengewinnung auch Graphik- und Videodesign sowie Leistungen zur Erhöhung der Reichweite an.
Fotos: Benedikt Ramp