Crypto’s New Gold Rush

Digitale Vermögenswerte haben die Finanzmärkte verändert, indem sie neue Formen des Werttransfers und von Finanzdienstleistungen bieten. Durch Dezentralisierung, die Stärkung von Einzelinvestoren und sichere Netzwerke könnten sie die globale Finanzlandschaft neu definieren und den Zugang zu Kapital grundlegend verändern.

Die Wahl von Donald Trump, der sich offen für Kryptowährungen ausspricht, hat den Optimismus unter Befürwortern digitaler Vermögenswerte gestärkt. Trump schließt sich einer wachsenden Zahl von Pro-Krypto-Vertretern im Kongress an, was auf eine potenziell kryptofreundliche Politik hindeutet. Bis Januar könnte die Zahl der Kryptobefürworter im Kongress die der Gegner übersteigen, was ein günstigeres regulatorisches Umfeld schaffen würde.

Bitcoin hat kürzlich neue Höchststände erreicht, befeuert durch die Erwartung klarer formulierter Vorschriften. Eine kryptofreundlichere Haltung der Börsenaufsichtsbehörde SEC könnte den aktuellen Ansatz der Behörde nach dem Mantra „Regulierung durch Durchsetzung“ ersetzen und dem Sektor mehr Transparenz bringen. Auf legislativer Ebene sollen zwei Pro-Krypto-Gesetze klare Rahmenbedingungen für den Austausch und die Verwahrung digitaler Vermögenswerte schaffen sowie traditionellen Institutionen die Teilnahme erleichtern. Die mögliche Aufhebung des Staff Accounting Bulletin 121, das traditionellen Finanzinstituten das Halten von digitalen Vermögenswerten untersagt, könnte zudem den Weg für institutionelles Engagement ebnen.

Auch die Verbindung von Kryptowährungen mit nachhaltigen Energiequellen ist relevant. Bitcoin-Mining könnte die Nutzung von Solarenergie optimieren, indem überschüssige Energie effizient eingesetzt wird. Durch die Integration von Mining in Solarsysteme könnten Energieversorger die Arbitrage zwischen Strom- und Bitcoin-Preisen nutzen und nahezu den gesamten Strombedarf des Netzes decken, ohne die Rentabilität zu beeinträchtigen.

Ein lockeres regulatorisches Umfeld könnte die Akzeptanz von Kryptowährungen weiter steigern und den Bitcoin-Preis anheben. Anleger sollten je nach Risikoprofil eine strategische Allokation in Betracht ziehen, um ihre Portfolios zu diversifizieren. Interessanterweise besitzen in einigen Ländern, wie den USA, Männer dreimal so häufig Kryptowährungen wie Frauen. Vielleicht liegt dieses Ungleichgewicht an der Unterrepräsentation von Frauen in der überwiegend von Männern dominierten Kryptobranche, an grundsätzlichen Unterschieden in der Risikotoleranz bei der Verwaltung von Finanzanlagen sowie der Korrelation von Kryptobefürwortung und wirtschaftlich libertären Ansichten – die deutlich häufiger von Männern vertreten werden als von Frauen. Trotz solcher Unterschiede sollten digitale Vermögenswerte als die bahnbrechende Technologie, die sie sind, von allen Anlegern genau unter die Lupe genommen werden, nicht zuletzt, da sie mehr und mehr regulatorische und makroökonomische Unterstützung erhalten.

Ekaterina Naumova ist seit Juli 2024 Associate Director Sustainability bei ARK Invest Europe. Zuvor sammelte sie über mehrere Jahre hinweg umfangreiche Erfahrungen in verschiedenen Privatbanken.

Text: Ekaterina Naumova
Illustration: Marlene Zumpf

Forbes Contributor

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