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Neues Cobuilder-Tool bringt KI-Apps in jede Hand – Startup mit 11,7 Mrd. US-$ Wert richtet Blick nach Jobkürzungen auf IPO
Seit über einem Jahrzehnt arbeitet Airtable-CEO Howie Liu daran, das Erstellen von Software zu vereinfachen. Mit den bisherigen Low-Code-Tools des Unternehmens konnten 500.000 Organisationen bereits 50 Millionen Apps erstellen, allerdings waren diese oft zeitaufwendig und erforderten technisches Know-how.
Nun scheint Liu die Lösung für das größte Problem gefunden zu haben: generative KI. Mit dem neu gestarteten Tool Airtable Cobuilder will das Unternehmen die App-Entwicklung revolutionieren, indem es ermöglicht, eine App durch eine einfache Texteingabe in nur 30 Sekunden zu erstellen.
Cobuilder ist nicht Airtables erster Schritt in die Welt der KI, aber es ist das erste Tool, das vollständig auf KI setzt, um die komplette Arbeit zu erledigen, anstatt nur Teile zu beschleunigen. Airtable analysiert dabei die Rolle des Nutzers, das Unternehmen und die Anfrage und erstellt die App durch eine Reihe von API-Aufrufen an große Sprachmodelle wie OpenAI’s GPT-4, ergänzt durch eigene, präzisere Eingaben.
Beispielsweise könnte ein Visual Effects Manager bei Netflix Cobuilder anweisen, ein Tool zu erstellen, das Zeitpläne und relevante Dateien für eine bevorstehende Veröffentlichung zusammenführt. Auch spezifische Anfragen sind möglich, wie etwa eine App für die Verfolgung von Sendungen im E-Commerce. Das Ergebnis ist oft ein Dashboard oder eine interaktive Tabelle, die die relevanten Variablen in einer benutzerfreundlichen Oberfläche darstellt.
Derzeit müssen Nutzer die von Airtable zurückgegebenen Apps manuell an ihre Daten anschließen, aber das Unternehmen plant, bald Optionen zu bieten, um firmeneigene Daten direkt in den KI-Generierungsprozess einzubinden. Die KI-Modelle von Airtable nutzen Feedback von Nutzern zur Verbesserung und Anpassung der App-Entwicklungsprozesse, jedoch nicht die generierten Apps selbst.
Airtable hat in den letzten Wochen tausende von Apps mit Cobuilder getestet, und das Unternehmen erwähnt Kunden wie Amazon Web Services, Aetna, Nike und Walmart. Für regulierte Branchen wie Banken und Gesundheitswesen entwickelt Airtable Werkzeuge, um sicherzustellen, dass sensible Daten korrekt verwendet werden.
Die jüngsten Herausforderungen des Unternehmens umreißen eine Phase des Umbruchs. Nachdem Airtable 2021 auf eine Bewertung von 11,7 Milliarden US-$ stieg, musste das Unternehmen aufgrund der veränderten Marktlage 20% der Mitarbeiter entlassen und im September 2023 weitere 27%. Dennoch hat das Unternehmen etwa 1 Mrd. US-$ in der Kasse und zeigt positive Cashflows. Mit neuen Akquisitionen wie Airplane und Balsa stärkt Airtable seine KI-Initiativen und hält sich für einen möglichen Börsengang bereit, während der CEO die Marktentwicklung abwartet.
Text: Alex Konrad
Foto: Howie Liu via X (Twitter)