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Mit Versicherungsprodukten Firmenkund:innen versichern und gleichzeitig deren Produkte anreichern – das ist das Ziel des Bereichs Corporate & Affinity von UNIQA. Das ist nicht nur ein neuer Ansatz für Versicherungen und Sicherheit, sondern wird auch ein immer wichtigerer Teil des UNIQA-Portfolios.
Im letzten Stock des UNIQA Towers mit einem 360-Grad-Blick über die Skyline Wiens kann der einen oder anderen Person schon etwas schwindelig werden. Gemeinsam mit Olivera Böhm, Chief Corporate & Affinity Business Officer, und Peter Humer, Vorstandsmitglied für Kunde & Markt Österreich, setzen wir uns an den langen Besprechungstisch in der Mitte des Raums.
Olivera Böhm leitet seit 2010 das internationale Corporate-Geschäft, seit 2016 auch in Österreich. Ihr Einstieg in die UNIQA Gruppe erfolgte im Jahr 2000, 2004 wurde sie zur Abteilungsleiterin für die Produktentwicklung aller Versicherungssparten für Privat- und Firmenkund:innen. Seit 2020 ist sie als Chief Corporate & Affinity Officer Teil des Business Executive Committees der UNIQA Group.
Peter Humer ist gebürtiger Linzer und seit 2018 Mitglied im Vorstand, seit 2020 ist er verantwortlich für Kunde & Markt Österreich. Nach seinem Betriebswirtschaftsstudium startete er 1996 im Vertrieb und leitete vor seinem Wechsel in die Zentrale die Landesdirektion Salzburg.
Was ist Corporate & Affinity und welche Rolle spielt es im UNIQA-Portfolio?
Olivera Böhm (OB): Die Aufgabe von Corporate & Affinity ist es, gemeinsam mit den Firmenkund:innen zu wachsen beziehungsweise ihnen beim Wachsen zu helfen. Wir nehmen beispielsweise ihre Risiken ab: Neben den Mitarbeiter:innen-Versicherungen schützen wir die Firmenkund:innen etwa bei Feuer oder Sturm. Auf der anderen Seite wollen wir die Produkte und Dienstleistungen unserer Firmenkund:innen mithilfe unserer Versicherungslösungen anreichern, das heißt, sie wertvoller machen. Wie kann man sich das vorstellen? Ich komme dann immer gerne mit dem Ziegel-Beispiel: Bietet ein:e Produzent:in zu den qualitativ hochwertigen Dachziegeln eine zusätzliche UNIQA-Versicherung, etwa für optische Schäden nach Hagel, für seine Abnehmer:innen an, so bekommt das sowieso schon hervorragende Produkt mithilfe unserer Versicherung ein Alleinstellungsmerkmal. Dies fördert natürlich auch das Wachstum der Firmenkund:innen. Seit 2010 ist der Bereich Corporate & Affinity jährlich im Schnitt um 7 % gewachsen – bei einem Prämienvolumen von 1,1 Mrd. € im Jahr 2021.
An welche Unternehmen und Branchen richtet sich das Corporate-&-Affinity-Angebot von UNIQA vornehmlich?
Peter Humer (PH): Wir sind in Österreich sehr stark in Klein-, Mittel- und Industriebetrieben unterwegs, wobei die Haftpflicht- und Sachversicherungen bei uns im Fokus stehen. Wir bieten für viele Branchen eine breite Versicherungsdeckung an und wollen neben klassischen Versicherungssparten das Angebot erweitern. Hierzu zählen die Gruppenkrankenversicherung, das Fuhrparkgeschäft, die betriebliche Vorsorge und vor allem das Affinity-Geschäft. Hier versuchen wir, eine möglichst große Bandbreite abzudecken, und zeigen uns sehr flexibel. Wir können mit Stolz sagen, dass UNIQA beispielsweise Marktführer bei den Versicherungen für Hausverwaltungen und Seilbahnunternehmen ist. Generell sind wir einer der größten Versicherer im Segment Tourismus in Österreich.
Unterschiedliche Branchen haben unterschiedliche Bedürfnisse. Wie schaffen Sie es dennoch, auf alle individuellen Anliegen einzugehen?
(OB): Unser Ziel ist es, die Bedürfnisse, die mit den jeweiligen Branchen und Unternehmensgrößen einhergehen, abzudecken. Dies schaffen wir mit spezialisierten Risiko-Ingenieur:innen, welche die individuellen Risiken jedes Unternehmens erkennen und die richtigen Versicherungslösungen anbieten. Es kann zum Beispiel sein, dass zwei Unternehmen, die eigentlich genau dasselbe produzieren, allein aufgrund ihrer Firmenstandorte völlig anderen Risiken ausgesetzt sind: Liegt eine Fabrik neben einem Fluss, gibt es ein höheres Risiko für Hochwasser als im Stadtgebiet, wo wiederum die Gefahr, durch einen z. B. umliegenden Brand zu Schaden zu kommen, viel höher ist. Deshalb ist die Arbeit mit den Risiko-Ingenieur:innen von großer Wichtigkeit.
Sie sagen, Sie sind Marktführer in der Tourismusbranche. Was sind hier die besonderen Bedürfnisse aus Versicherungssicht?
(PH): Ein Thema, das für die Tourismusbranche besonders wichtig ist, ist die Betriebsunterbrechungsversicherung. Bei einem Feuerschaden kommt es in einem Hotel nicht nur zu einem Sachschaden, sondern auch zu einem Ausbleiben des Geschäfts. Diese Problematik können wir als UNIQA mit einer passenden Versicherungsdeckung beheben.
Wie konnten Sie Ihre Kund:innen in der Coronapandemie unterstützen?
(OB): Wir haben beispielsweise mit unseren Risiko-Ingenieur:innen aktiv mitgeholfen, dass die Stilllegungen der Betriebe im Zuge der Pandemie sicher ablaufen. Wichtig ist, dass Maschinen ordnungsgemäß heruntergefahren werden, um nach der Betriebsstilllegung böse Überraschungen wie beispielsweise Wasserschäden zu vermeiden. Es war außerdem sehr positiv, festzustellen, dass die Kundentreue in Pandemiezeiten einen enormen Zuwachs erlebt hat.
Was wünschen Sie sich von der Zukunft?
(OB): Bisher ist das Wort Versicherung meiner Meinung nach recht eng geschnitten – für die Zukunft wollen wir daher für unsere Kund:innen neue Services anbieten, um das oft negativ behaftete Wort „Versicherungen“ in ein positiveres Licht zu rücken. Ein konkretes Beispiel wäre unser sogenannter „Managercheck“: Damit können Manager:innen eines von uns versicherten Unternehmens alle zwei Jahre in einem UNIQA-Krankenhaus einen Rundum-Check machen lassen. Solche Zusatzleistungen machen aus einer simplen „Director & Officer“-Versicherung dann etwas Positives, Angenehmes. Hier sehen wir sehr viel Zukunftspotenzial.