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Als RAF Camora 2019 das Forbes-Cover zierte, hatte er eigentlich seinen Rückzug als Künstler angekündigt. Drei Jahre später ist er präsenter denn je, ging mit seinem Album „Zukunft“ Gold. Nun sollen seine Fans am Erfolg teilhaben. Camora verkauft 5.555 digitale Goldplatten in Form von NFTs – und will damit explizit auch Krypto-Neulinge ansprechen.
Als wir RAF Camora alias Raphael Ragucci 2019 in Wien zum Interview trafen, standen die Zeichen auf Abschied. Camora wollte sich zurückziehen, die Künstlerkarriere an den Nagel hängen und auf die mit seinem Partner Ronny Boldt gegründete Künstleragentur RBK fokussieren. Sein Soloalbum Zenit sollte sein letztes sein. „Ich werde in Zukunft nicht mehr ganz vorne auf der Bühne stehen. Musiker bleibe ich für immer – aber nicht mehr in der gleichen Form wie bisher,“ sagte Camora damals. Er sprach mit Forbes über seine Musik, legte seine Einnahmen offen und zeigte auf, wie er sich als Berater und Manager einen Namen gemacht hatte und machen wollte. Zu seinem damals anstehenden Soloalbum Zenit sagte er: „Ich bin einen sehr langen Weg gegangen, stehe als Künstler am absoluten Höhepunkt. Wo will ich nun hin?“
Vom Album zum NFT
Drei Jahre später ist davon nicht mehr viel übrig, denn Camora ist als Musiker präsenter denn je. Mit seinem Album „Zukunft“ feierte er schon 2021 sein Comeback und der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten: Zukunft erreichte Goldstatus. Doch Camora verdient sein Geld nicht nur mit der Musik, neben Livekonzerten ist vor allem Merchandise ein lukratives Geschäft. 2019 verdiente Camora 11,5 Millionen € insgesamt, 2,5 Millionen € davon entfielen auf Merchandise – also mehr als ein Fünftel.
Dass Merchandise aber nicht nur T-Shirts und Hoodies sind, zeigt Camora nun mit einer neuen Idee: 5.555 Goldplatten sollen ab 22. April in Form von NFTs an seine Fans verkauft werden. NFTs (Non-Fungible-Tokens) sind Repräsentationen von Gegenständen in der Blockchain, egal ob es sich dabei um Bilder, Songs oder andere digitale Objekte handelt. So verkaufte Twitter-Gründer Jack Dorsey etwa seinen ersten Tweet als NFT. Sie sind nicht teilbar und einmalig und könnten, so Anhänger der Technologie, die Besitzrechte an digitalen Objekten völlig revolutionieren.
Das Thema erreichte Ende 2021 seinen vorzeitigen Höhepunkt, seither sinkt die Tradingaktivität jedoch. Auf der Plattform OpenSea wurden zu Hochzeiten NFTs im Wert von 250 Millionen US-$ pro Tag getradet, im Februar 2022 lag der Tagesschnitt bei rund 70 Millionen US-$. Das Interesse ist jedoch weiterhin vorhanden: der Traffic auf NFT-Plattformen sowie die Google-Suchen erreichten zuletzt neue Höhen.
Digitale Goldplatte, auch für Krypto-Neulinge
Camora plant nun, seinen Fans an dem Goldstatus von Zukunft teilhaben zu lassen. Gegenüber Forbes sagte Camora zu dem Projekt: „In den letzten Monaten waren NFT, egal in welchem Land ich war, immer ein Thema. Es klang für mich nach Zukunft – und alles was geschäftlich nach Zukunft klingt will ich probieren.“
Für die strategische Planung des Projekts zeichnete die Wiener Brand Management-Agentur Ghost verantwortlich, bei der Camora gemeinsam mit Ilja Jay Lawal und Pedram Parsaian als Gesellschafter tätig ist. Explizit will Camora mit den NFTs auch Krypto-Neulinge ansprechen. Denn auch er selbst musste sich erst näher informieren, bevor er den Mehrwert von NFTs erkannte, wie er sagt: „Es klang für mich zu Beginn alles fremd und unlogisch, doch als ich begann mich mit der Materie auseinander zu setzen, wurde es immer interessanter.“ Der Preis pro Platte beträgt 155€, mehr als die angekündigten 5.555 Stück werden vorerst nicht ausgegeben. Passend zu dem Anlass wird auch der Song „Mein Planet“ veröffentlicht.